Riecht wie Fleisch, ist aber keins
Wie gut ist der neue vegane Burger von McDonald’s? Ein persönlicher Testbericht
Ich halte die Schachtel in der Hand und bin zugegebenermaßen etwas aufgeregt. Denn ein McDonald’s-Burger ohne tierische Bestandteile ist schon eine kleine Sensation. Der Big Vegan TS ist seit einem Monat im Sortiment des Fast-Food-Riesen. Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus. Also habe ich ihn selbst probiert, um meinen eigenen Senf dazuzugeben.
Auf dem 3,89 Euro teuren Produkt findet man Salat, Gurken, Tomaten und ein Patty aus Weizeneiweiß und Soja. Das kommt im Geschäft in die Fritteuse, damit es nicht auf dem Grill mit dem Fleisch in Berührung kommt. Als Saucen gibt es zusätzlich Senf und Ketchup.
Beim Auspacken des Burgers bin ich erst einmal überrascht, denn er riecht tatsächlich sehr fleischähnlich. Auch beim ersten Bissen hält der positive Eindruck an: Die Konsistenz und der Geruch sind gut getroffen. Doch je mehr ich von dem Burger esse, desto enttäuschter werde ich. Er ist wirklich sehr trocken. Es liegen nur ein paar wenige Scheiben des Gemüses zwischen den sparsam verwendeten Salatstücken und dem kleinen Klecks Ketchup. Angesichts der Vielfalt an veganen Saucen oder Käsealternativen auf dem Markt hätte ich für den Preis mehr erwartet! Was mich zudem verwundert hat: Auf die Burgerpackung ist in Rot der Schriftzug „Achtung, 0% Fleisch“gedruckt. Das klingt eher wie eine Warnung als ein guter Werbeslogan.
Leider wurde nun der Veggieburger aus dem Sortiment genommen. Dieser hat mir geschmacklich besser gefallen, da er um einiges saftiger war. Außerdem wäre es doch gut gewesen, beide Burger anzubieten, da Flexitarier das Wort „vegan“immer noch abschreckt.
In vielen Berichten wird auch bemängelt, dass das Patty von der Nestlé-Tochter Garden Gourmet hergestellt wird. Dieser Konzern steht nämlich unter anderem in der Kritik, Kinderarbeit zu billigen und Trinkwasser aus armen und trockenen Regionen für viel Geld zu verkaufen.