Thüringer Allgemeine (Apolda)

Junger Aufsteiger aus Apolda und geballte Tiefengrub­ener Kompetenz

Kreistagsw­ahl: Raebel mit Achtungser­folg. Münchberg wird neuen Schwung bringen. Mehr Verantwort­ung für Schütze

- Von Dirk Lorenz-Bauer

Der Wahlaussch­uss des Kreises hat getagt. Jetzt stehen die endgültige­n Wahlergebn­isse zum Kreistag fest. Wer im neuen sitzen wird, lässt sich so relativ sicher sagen. Am 27. Juni konstituie­rt er sich.

Trotz des starken Zuwachses der AfD (nun 8 Sitze) stellt die CDU auch weiterhin die mit Abstand stärkste Fraktion. Sie erhält 15 Sitze, minus zwei. Unangefoch­ten dürfte Mike Mohring auch weiter den Vorsitz der Fraktion übernehmen. Im Vergleich aller Kreistagsb­ewerber hatte er mit 14.186 Stimmen ein beachtlich­es Ergebnis erzielt.

Nicht mal annähernd kommt da der nach Stimmen Zweite, Wolfgang Prabel (AfD), mit seinen 7415 Stimmen heran. Dennoch: Wolfgang Prabel machte einen mächtigen Sprung. 2014 erzielte er 2115 Stimmen.

Selbst CDU-Landrätin Christiane Schmidt-Rose schaffte es im Vergleich zu Mohring nur auf 6667 Stimmen. Sie wird dem Kreistag aber auch nicht angehören, ihr Mandat also nicht annehmen, schließlic­h dürfte sie Landrätin bleiben wollen. Beides geht nicht. Nach Informatio­nen unserer Zeitung soll sie die Ablehnung des Mandats gegenüber dem Kreiswahll­eiter auch schon erklärt haben.

So könnte die CDU-Fraktion – vorbehaltl­ich der Annahmen der Mandate – aussehen: Mike Mohring, Christian Brändel, Thomas Gottweiss, Fred Menge, Michael Jahn, Johannes Hertwig, Eberhard Hildebrand­t, Thomas Brasche, Jens Baumbach, Georg Scheide, Enno Dörnfeld, Thomas Heß, Maik Tille und Hannes Raebel.

Letzterer legte ein beachtlich­es Ergebnis vor. Der Apoldaer konnte auf sich 3165 Stimmen vereinigen, obgleich Raebel im Gegensatz zu den bereits „mit Amtsbonus“Versehenen vorher gar nicht im Kreistag saß. Im internen CDU-Ranking kam er noch weit vor etlichen gestandene­n Kreistagsm­itglieder wie Johannes Hertwig oder Jens Baumbach auf den dritten Platz.

Übrigens: Für die Landrätin nachrücken dürfte nach der Stimmenzah­l Christine Widiger.

Obgleich er wieder in den Kreistag einziehen wird, erlebte der Sozialauss­chussvorsi­tzende Christian Brändel (CDU) eine Niederlage. Entfielen 2014 noch 1197 Stimmen auf ihn, waren es jetzt nur noch 751. Woran das liegt, ist unklar. – An seiner engagierte­n Arbeit im Kreistag und im Ausschuss eigentlich nicht.

Federn ließ auch CDU-Urgestein Johannes Hertwig. Der ehemalige Bürgermeis­ter von Bad Sulza zog vor fünf Jahren noch 1533 Stimmen. Nun waren es noch 530. Analog zu Ex-Landrat Hans-Helmut Münchberg (parteilos) aus Tiefengrub­en lässt sich feststelle­n: Sind Amt und damit Macht weg, fehlt ein stückweit öffentlich­e Aufmerksam­keit, was sich in Wahlergebn­issen widerspieg­elt. So gesehen ist es gut, dass Münchberg mit seinem überaus reichhalti­gen Erfahrungs­schatz für die Bürgerinit­iativen Weimarer Land in den Kreistag zurückkehr­en wird. Er holte im Endergebni­s 4255 Stimmen. Drei Sitze gibt‘s für die BI, ein Plus von immerhin zwei Sitzen – dies dank

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FOTO: VOLKER HIELSCHER Der Apoldaer Hannes Raebel, CDU, kam auf stolze  Stimmen – CDU-intern Platz  –, obwohl er bisher gar nicht im Kreistag saß.
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FOTO: PATRICK KRUG Ex-Landrat Hans-Helmut Münchberg (pl) aus Tiefengrub­en genießt das Vertrauen vieler Wähler. Er kommt in den neuen Kreistag.
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FOTO: ARCHIV Obgleich meist verhalten und manchmal ohne klare Positionie­rung gelingt es Rüdiger Eisenbrand, Erfolge für sich zu verbuchen.
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FOTO: VOLKER HIELSCHER Trotz so manch politische­r Schlappe im Vorfeld erhielt Maik Tille (CDU)  Stimmen. Er sitzt somit nun mit im neuen Kreistag.

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