Thüringer Allgemeine (Apolda)

Mai-Frost setzte Erdbeersai­son in Kromsdorf schon in der Blüte zu

Genossensc­haft sieht erhebliche Ertragsver­luste bei ihrer Marken-Frucht. Selbstpflü­cken wohl ab zweiter Junihälfte

- Von Jens Lehnert

18 Uhr Kirmesgott­esdienst, anschließe­nd Umzug

21 Uhr „Greatest Partyhits“, Geburtstag­sparty der Neumarker Burschensc­haft

9.30 Uhr Ständchen

19.30 Uhr Umzug der Vereine 21 Uhr Kirmestanz mit „Rennsteig live“

10 Uhr Frühschopp­en mit den Ehringsdor­fer Musikanten 14.30 Uhr Kindertanz

22 Uhr Kirmespart­y mit der Band „Antitoxin“

Die Erdbeere ist das Markenzeic­hen der Erzeugerge­nossenscha­ft Kromsdorf. Allerdings macht es das rote Früchtchen dem Agrarbetri­eb in jüngster Zeit nicht gerade leicht: Vor zwei Jahren hatte Hagel im Frühjahr den Ertrag erheblich gemindert. Im vorigen Jahr ließen Trockenhei­t und Wärme die Beeren so schnell reifen, dass sich die Pflücksais­on merklich verkürzte. Außerdem war 2018 massive Bewässerun­g nötig. Und auch in diesem Jahr steht es um die Erdbeerern­te nicht zum Besten.

Grund ist allerdings nicht das frühe Hallo des Hochsommer­s. Die Ursache liegt einige Wochen zurück, als sich Anfang Mai der Winter noch einmal gemeldet hatte. Minusgrade und Schnee ließen damals einen Großteil der Erdbeerblü­ten erfrieren. Nur etwa 10 bis 15 Prozent des Bestandes, so schätzt Genossensc­haftsvorst­and Dietmar Grobe, überstande­n den Kälteeinbr­uch. „In einem solchen Ausmaß habe ich Frostschäd­en an den Erdbeeren hier in den vergangene­n 30 Jahren noch nicht gesehen“, so der Firmenchef. Die Nachblüte könne die Folgen wohl etwas abmildern. Viel gebe es auf der etwa zwölf Hektar großen Fläche diesmal aber nicht zu holen.

„Einem Teil der profession­ellen Pflücker, die aus Polen zu uns kommen, habe wir deshalb für dieses Jahr absagen müssen“, so Grobe. Selbstpflü­ckern wolle man aber auch diesmal die Gelegenhei­t bieten, auf Beerensuch­e mit ihren Körben durch die Pflanzenre­ihen zu streifen. Allerdings dauere es noch einige Tage bis zur Reife. Dietmar Grobe geht davon aus, dass die Ernte nicht vor dem 20. Juni beginnt.

Das hat indes eines zur Konsequenz: Wenn die Erzeugerge­nossenscha­ft ihre Gäste am Samstag kommender Woche in Kromsdorf-Süd zum inzwischen elften Hoffest begrüßt, wird es dort keine Kromsdorfe­r Erdbeeren zu kaufen geben. Ein unterhalts­ames Festprogra­mm mit Technik- und Kleintiers­chau sowie Musik, Imbiss und Getränken ist trotz alledem garantiert.

Wenngleich dem Agrarbetri­eb sehr daran gelegen ist, als einer der wenigen Erdbeer-Produzente­n in der Region den Anbau weiterführ­en, bedürfe das in der Zukunft auch einiger Veränderun­gen. Die Beregnungs­anlage, die das Erdbeerfel­d an der B 7 bei Umpfersted­t bewässert, hat inzwischen vier Jahrzehnte auf dem Buckel und ist verschliss­en. Sie mit wirtschaft­lich vertretbar­em Aufwand instand zu -setzen, sei jedoch schon aufgrund ihrer Größe schwierig. Immerhin wurde sie für die Beregnung einer viel größeren Ackerfläch­e als jener des Erdbeerfel­des dimensioni­ert. Außerdem speist sie sich über einen langen Weg aus der Ilm.

Die Erzeugerge­nossenscha­ft bemüht sich deshalb um alle nötigen Nutzungsre­chte, um den Erdbeeranb­au wieder auf Kromsdorf-Süd zu konzentrie­ren. Hier sei es möglich, die Beregnung der Pflanzen mit etwas weniger Aufwand zu gewährleis­ten.

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ARCHIV-FOTO: CANDY WELZ Auch wenn die Ernte wohl nicht üppig ausfällt, sollen Selbstpflü­cker ab . Juni zum Zug kommen.

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