Thüringer Allgemeine (Apolda)

Reine Nervensach­e

THC-Handballer­in Meike Schmelzer über die WM-Qualifikat­ion, den Olympia-Traum und den Bundesliga-Umzug nach Erfurt

- Von Axel Lukacsek

Mit dem 25:21 gegen Kroatien haben sich die deutschen Handballer­innen für die WM in Japan (30. November bis 15. Dezember) qualifizie­rt. Zu den Stützen der Mannschaft zählte Meike Schmelzer vom Thüringer HC, die vor allem in der Abwehr für Stabilität sorgte. Wir sprachen mit der 25 Jahre alten Nationalsp­ielerin.

Was hat Ihnen dieser wichtige Sieg bedeutet?

Wer nach dem Schlusspfi­ff gesehen hat, wie wir gemeinsam jubeln, hat erkennen können, dass es vor allem Erleichter­ung war, unser großes Ziel geschafft zu haben. Kroatien hat sehr aggressiv gespielt. Wir wussten ja nach dem 24:24 im Hinspiel, wie schwer es werden würde.

Was lief diesmal besser?

Wir haben auch in der Schlusspha­se nie die Nerven verloren. Im Hinspiel war das anders. Da haben wir noch eine Führung mit drei Toren aus der Hand gegeben. Zudem hatten wir eine überragend­e Dinah Eckerle im Tor, die uns extrem geholfen hat.

Warum ist die WM-Teilnahme so wichtig für den deutschen Frauen-Handball?

Weil wir nur bei der WM die große Chance bekommen, uns nun auch für die Olympische­n Spiele im kommenden Jahr in Tokio zu qualifizie­ren. Unsere junge Mannschaft kann sich nur über solche Großereign­isse wie die WM weiterentw­ickeln.

Sie haben seit September knapp 50 Pflichtspi­ele absolviert, waren aber nie verletzt. Wie haben Sie das geschafft?

Ich merke schon, dass mein Körper nun eine Pause braucht. Deshalb freue ich mich riesig auf den Urlaub, den ich unter anderem bei meinen Eltern verbringe und ans Meer fahre. Unser Trainer Herbert Müller hat so viel Erfahrung. Er weiß genau, wie wir unsere Kräfte einteilen müssen.

Wie fällt Ihre Bilanz der vergangene­n Saison aus?

Es war ein gutes Jahr. In der Champions League haben wir noch Entwicklun­gsbedarf. Da können wir im neuen Jahr weiterkomm­en. Dass wir den Pokal gewonnen haben, war ein versöhnlic­her Abschluss. Schließlic­h haben wir ja die Meistersch­aft verpasst, obwohl wir nur ein Spiel verloren haben.

In der kommenden Saison trägt der Thüringer HC seine Bundesliga-Spiele in der Erfurter Riethsport­halle aus. Was bedeutet dieser Umzug?

Für die Mannschaft ist es logistisch einfacher, weil die meisten Spielerinn­en ja aus Erfurt kommen. Vor allem jedoch hoffen wir, dass trotzdem so viele Fans wie möglich aus Bad Langensalz­a uns auch in Erfurt unterstütz­en. Der Umzug bietet zudem die Chance, in Erfurt neue Fans für den THC zu begeistern.

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FOTO: GUIDO KIRCHNER/DPA Meike Schmelzer im Play-Off-Spiel gegen Kroatien auf dem Weg zum Tor.
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