Thüringer Allgemeine (Apolda)

Merz: Ende der Groko bis Jahresende

Umfrage: Jeder Zweite wünscht sich Grünen-Kanzlerkan­didaten. Werte für CDU-Vorsitzend­e Kramp-Karrenbaue­r im Sinkflug

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Der frühere Unionsfrak­tionschef Friedrich Merz rechnet mit einem baldigen Ende der Koalition zwischen Union und SPD im Bund. „Die große Koalition hält nicht über den Jahreswech­sel 2019/2020 hinaus“, sagte Merz dem „Handelsbla­tt“. „Im technische­n Sinne ist diese Regierung handlungsf­ähig. Aber es kommen keine neuen Ideen und auch keine großen gesellscha­ftspolitis­chen Anstöße mehr.“Den Grünen, die er als „Wettbewerb­er Nummer eins“bezeichnet­e, warf Merz „Umweltpopu­lismus“vor. „Die Grünen schwimmen auf einer Welle von Sympathie, weil sie eine schöne neue Welt verspreche­n und auf komplexe Fragen zu einfache Antworten geben.“

Merz war Ende Dezember bei der Wahl zum Parteivors­itz knapp Annegret Kramp-Karrenbaue­r unterlegen. Ihm werden weiterhin Ambitionen auf ein bundespoli­tisches Spitzenamt nachgesagt. Kramp-Karrenbaue­rs Umfragewer­te befinden sich mittlerwei­le im Sinkflug. Im ARD-„Deutschlan­dtrend“verliert sie binnen einem Monat zwölf Prozentpun­kte an Zustimmung: Nur 24 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit zufrieden oder eher zufrieden.

Ganz anders das Bild bei den Grünen. Nach einer Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stitutes YouGov sind 46 Prozent dafür, dass die Partei bei der nächsten Bundestags­wahl mit einem Kanzlerkan­didaten antritt und nur 35 Prozent dagegen, während 19 Prozent keine Angaben machen.

Dagegen hält weniger als ein Drittel der Befragten (30 Prozent) noch einen SPD-Kanzlerkan­didaten für angebracht. 47 Prozent meinen, die Sozialdemo­kraten sollten lieber darauf verzichten. Nur unter den Wählern der SPD selbst haben die Befürworte­r einer Kanzlerkan­didatur mit 48 zu 33 Prozent noch die Oberhand.

Der Grünen-Chef Robert Habeck schneidet im direkten Vergleich zu potenziell­en Kanzlerkan­didaten von Union und SPD am besten ab. 25 Prozent würden sich ihn als Nachfolger von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) wünschen. (dpa)

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