Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ära oder Intermezzo?

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Für die deutschen Fußballeri­nnen beginnt heute eine neue Zeitrechnu­ng. Das erste große Turnier unter der Führung von Bundestrai­nerin Martina VossTeckle­nburg, die einst beim FF USV Jena erfolgreic­h arbeitete.

Ob die 51-Jährige bei der Weltmeiste­rschaft in Frankreich eine neue Ära einleitet, oder ihr Dasein beim DFB einem Intermezzo gleichkomm­t, hängt vom Abschneide­n der Nationalsp­ielerinnen ab. Die direkte Qualifikat­ion für die Olympische­n Spiele im kommenden Jahr in Tokio ist das Minimalzie­l, was als eines der drei besten europäisch­en Teams gelingen sollte.

Dabei befinden sich die deutschen Damen, ähnlich wie die Männer, noch in einer Phase der Neuorienti­erung. Nach der verpatzten Europameis­terschaft 2017 und dem schief gegangenen und viel kritisiert­en Experiment mit Trainer-Novizin Steffi Jones hat Horst Hrubesch den zweimalige­n Weltmeiste­r stabilisie­rt. Voss-Tecklenbur­g soll nun den nächsten Schritt machen. Der wird mindestens genauso schwer, wie der Klassenerh­alt ihres Ex-Vereins FF USV in der kommenden Saison nach der Rückkehr ins Oberhaus.

Der gebürtigen Duisburger­in ist es aber durchaus zuzutrauen, das Flaggschif­f des deutschen Frauenfußb­alls wieder auf den richtigen Kurs zu bringen.

Über fehlende Aufmerksam­keit können sich die Fußballeri­nnen diesmal jedenfalls nicht beklagen. In nahezu jedem Medium wird berichtet, die Spiele live bei den Öffentlich-Rechtliche­n übertragen. Die Kickerinne­n bekommen ihre so oft geforderte große Bühne und können Werbung für sich machen. Ob das gelingt, hängt – da ist der Zuschauer eigen – vom Erfolg ab. Und damit nicht zuletzt auch davon, ob Voss-Tecklenbur­g eine Ära begründet oder nur zum Intermezzo wird.

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