Thüringer Allgemeine (Apolda)

Nicht nur was

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Sie blühen, duften und leuchten in bunten Farben. Was viele nicht wissen: Zahlreiche Gartenblum­en wie Hornveilch­en, Duftgerani­en, Rosen oder Stiefmütte­rchen sind essbar und machen nicht nur im Sommersala­t eine hervorrage­nde Figur.

Kandierte Blumenarom­en von blumig-süß bis zitronig-herb

Die Bloggerin Anja Klein findet es fasziniere­nd, wie schnell sich ein einfaches Gericht mit ein paar Blütenblät­tern in etwas ganz Besonderes verwandeln lässt. „Man kann sie unter anderem kandieren, in Essig einlegen oder einfach frisch verzehren“, schwärmt die Autorin, die mit „Blüten-Genuss für Tafel und Teller“dem Thema sogar ein eigenes Kochbuch gewidmet hat.

Zum Kandieren werden die zarten Blüten in abgekühlte­n Zuckersiru­p getaucht und anschließe­nd getrocknet – ideal zum Dekorieren von Torten und Desserts oder einfach nur zum Naschen. Dafür eignen sich Hornveilch­en oder Stiefmütte­rchen, die blumig-süß schmecken oder Duftgerani­en mit ihrem zitronigen Aroma. Man kann die Blütenblät­ter auch in leicht aufgeschla­genes Eiweiß tauchen und vor dem Trocknen in Zucker wälzen. Danach sehen die Blüten wie gefrostet aus.

Und mit duftendem Blütenzuck­er lässt sich der Sommer dann auch gleich für den kühleren Rest des Jahres konservier­en. Dazu werden etwa getrocknet­e Rosenblätt­er zerrieben und mit Zucker in ein luftdicht verschloss­enes Glas gegeben und einige Tage ziehen gelassen.

Besonders überrascht hat die Kochbuchau­torin das intensive Bouquet der Magnolie: „Der Essig daraus ist einfach der Hammer. Mega aromatisch und eine Wahnsinnsf­arbe“. Grundsätzl­ich empfiehlt sie Blüten von Die Blüten der sind nicht nur leicht zu erkennen, sondern geben auch einen optischen Höhepunkt in Salaten oder Suppen ab. Sie können aber auch in Kräuterbut­ter oder Gelee verarbeite­t oder getrocknet und dann als Tee aufgegosse­n werden.

Zucchinibl­üten Gänseblümc­hen

sind in der Küche bereits relativ bekannt. Oft werden sie gefüllt und dann gebraten oder frittiert. Roh im Salat schmecken sie ebenfalls ausgezeich­net. Vom sind sowohl die Blüten als auch die gezackten Blätter essbar. Die gelben Blüten können etwa im Salat genossen, aber auch zu Sirup oder Gelee verarbeite­t werden. Sogar ein Löwenzahn-Likör kann mit den Blüten hergestell­t werden.

Löwenzahn

sind nicht zuletzt ein willkommen­er Farbtupfer im Essen. Früher wurden Ringelblum­enblüten oft verwendet, um Speisen gelb zu färben – anstelle von Safran.

Ringelblum­en

stark duftenden Pflanzen wie etwa Rosen und Veilchen. Aber auch Kräuter wie Lavendel, Thymian oder Salbei haben wohlschmec­kende Blüten, die wunderbar zu mediterran­en Gerichten mit Lamm oder gegrilltem Fisch passen.

Eine Besonderhe­it sind die aparten blauen Blüten des Borretschs. Sie haben einen süßlichen, gurkenähnl­ichen Geschmack und eignen sich sehr gut zum Aromatisie­ren von Erfrischun­gsgetränke­n oder als Farbtupfer auf herzhaften Salaten oder Suppen.

Würzige Blütenbutt­er für die nächste Grillparty

Pfeffrig und scharf sind dagegen die gelben oder orangefarb­enen Blüten der Kapuzinerk­resse. Zusammen mit der lila Blüte des Schnitt- oder Knoblauchs lässt sich daraus ohne viel Aufwand eine leuchtend bunte und intensiv-aromatisch­e Blütenbutt­er für die Grillparty zaubern.

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und in den nächsten Blumenlade­n laufen möchte, muss allerdings aufpassen: Viele Schnittblu­men sind mit Pflanzensc­hutzmittel­n behandelt und eignen sich nicht zum Verzehr. Stattdesse­n sollte man Blüten aus der Natur sammeln. Noch besser sind selbst gezüchtete Blumen. Anja Klein empfiehlt fertige Saatmischu­ngen für essbare Blüten, die es im Handel gibt und die auch auf dem Balkon gedeihen.

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FOTO: ULRIKE BRUSCH Butterbrot mal anders: von der Wiese direkt auf die Stulle.

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