Thüringer Allgemeine (Apolda)

Hitzefrei mit großer Eiskugel

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Am vergangene­n Wochenende war es ja wieder soweit! Kneipendeu­tschland verlagert seine Stühle und Tische an die (frische) Luft. Glauben Sie mir, auch wir Kellner freuen uns, wenn die ersten warmen Sonnentage uns zum Lächeln bringen. Bei uns auf der schönsten Terrasse der Welt hört man sogar stilecht die Nachtigall und nicht die Lerche trapsen.

Doch je mehr das Mittagsges­tirn im Jahreszeit­enverlauf höher und höher steht, desto heißer brennt’s auf den Kopf – und die Launen aller ändern sich: beim Gast nach einem langen Arbeitstag mit Hitze und Durst, bei Kellnerin oder Kellner während eines langen Arbeitstag­es mit Hitze und Durst. Alle bewegen sich ein Schrittche­n langsamer.Und bei beiden hilft nur noch der Traumgedan­ke an eine riesengroß­e Eiskugel oder einen halben Liter von irgendwas mit Hopfen oder leicht prickelnde­r Traube. Hauptsache kalt!

Besonders dramatisch wird’s dann, wenn es gleich blitzt und donnert … Dann dürfen beide Parteien mehrere Male samt Utensilien die jeweiligen Schaffens- und Genussorte wechseln, was natürlich immer ein Zeitchen dauert.

Keinesfall­s soll das hier jetzt ein „Kellnermim­imi“werden, aber: Liebe Gäste, es hat sich ja überall schon rumgesproc­hen, dass der Gasthausna­chwuchs aus verschiede­n Gründen (an denen wir auf beiden Seiten der Küchentür nicht unschuldig sind) immer rarer wird. Alle möchten ja eigentlich zu gleicher Zeit bestmöglic­h und ganz preiswert tafeln, wir auch. Und so sollten alle, besonders bei Hitze, denen Achtung zollen, die da von Tisch zu Tisch flitzen. Und zwar mit einem Lächeln. Das gibt’s dann nämlich garantiert zurück! Und sogar garniert mit einer besonders großen Eiskugel!

P.S.: Die Achtung samt Garnitur güldet natürlich auch für alle anderen Schwitzend­en aller dienstlieb­enden Berufsgrup­pen, die jetzt lieber Hitzefrei hätten…

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