Großes Interesse an ehemaligem Gefängnis in Gera
Das Angebot umfasst rund 7500 Quadratmeter, der Wert wird mit knapp 300.000 Euro angegeben
Das ehemalige Gefängnis in Gera erfreut sich starken Interesses bei Investoren. Noch immer gingen Kaufangebote ein, teilte das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr mit. Infolgedessen verzögere sich das weitere Verfahren zum Verkauf der Liegenschaft. Zu den bisherigen Bietern, deren Geboten und Konzepten zur Nachnutzung des Gefängnisses wurden mit Verweis auf rechtliche Gründe keine Angaben gemacht.
Das Angebot umfasst auf rund 7500 Quadratmetern die Gefängnismauer, das Hafthaus, das Pförtnergebäude sowie Parkplätze außerhalb der Einrichtung. Es ist seit dem 13. April auf der Internetseite des Thüringer Liegenschaftsmanagements verfügbar. Eigentlich sollte der Angebotsaufruf nur bis zum 10. Mai aufrecht erhalten werden. Der Wert der früheren Justizvollzugsanstalt von Gera wurde mit 298.000 Euro angegeben.
Die Haftanstalt war im Oktober 2017 geschlossen worden. Sie war im Jahr 1946 auf dem Gelände einer früheren Brauerei eingerichtet worden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Areal zu einer Unterkunft für Zwangsarbeiter umgebaut.
Im Jahr 1999 wurde das fünfgeschossige Gebäude grundlegend saniert und es sind allerlei Räumlichkeiten vorhanden: Etwa eine Wäscherei im Keller und verschiedene Werkstätten, im Erdgeschoss befindet sich eine Küche mit Kühlräumen.
Zuletzt waren die Gefangenenzahlen kontinuierlich zurückgegangen. Eigentlich sollte die Einrichtung erst geschlossen werden, wenn die gemeinsam mit dem Land Sachsen betriebene Justizvollzugsanstalt entstanden ist. Das Zwei-Länder-Gefängnis in Zwickau-Marienthal soll demnach Ende 2023 fertig sein und im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden.
Ursprünglich sollten die Arbeiten für den JVA-Neubau am Standort eines ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerks bereits Ende 2017 beginnen. Doch bis zu fünf Meter tiefe Fundamente der alten Bahngebäude verzögerten den Abriss um Monate. Im Frühjahr fand sich dann kein passender Generalunternehmer, wodurch der Baubeginn erneut verschoben werden musste. (dpa)