Ermittlungen gegen Betriebsrat
Verdacht der Beihilfe zur Untreue bei VW
In der Affäre um möglicherweise zu hohe Bezüge für VW-Betriebsräte wird auch gegen VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh ermittelt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Dienstag unserer Redaktion. Die Ermittlungen gegen Osterloh laufen bereits seit 2016.
Bisher war bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen die beiden ehemaligen VW-Personalvorstände Horst Neumann und Karlheinz Blessing sowie zwei weitere Personalmanager ermittelt. Dass Osterloh bisher nicht genannt wurde, begründete die Staatsanwaltschaft damit, dass sie grundsätzlich keine Namen nenne, sondern nur die Position der Verdächtigen.
Gegen die Manager wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Sie sollen 15 Betriebsräten, unter ihnen Osterloh, ein zu hohes Gehalt genehmigt haben. Gegen Osterloh wird hingegen wegen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue ermittelt. Grund: Der Betriebsratschef soll am Zustandekommen der Vergütungsvereinbarungen mitgewirkt haben. Diese Ermittlungen sind von jenen gegen die Manager abgetrennt.
Ein Sprecher des VW-Betriebsrats sagte unserer Redaktion: „Bernd Osterloh hat über seinen Verteidiger Akteneinsicht beantragt und wird zu möglichen gegen ihn gerichteten Vorwürfen Stellung nehmen.“Von den Ermittlungsbehörden sei er zu den Vorwürfen bisher noch nicht vernommen worden. Für Auskünfte stehe er zur Verfügung. „Denn für Bernd Osterloh steht fest, dass ihm an keiner Stelle ein Vorwurf zu machen ist“, sagte der Sprecher. Der Betriebsratschef Osterloh verdiente nach eigenen Angaben bis zu 750.000 Euro im Jahr.