US-Demokraten lassen nicht locker
Watergate-Kronzeuge John Dean sieht Parallelen zur Russland-Affäre des US-Präsidenten
Vor 45 Jahren war sein Auftritt im Justizausschuss des US-Senats eine Sensation von historischem Ausmaß. John Dean, damals Chef-Jurist im Weißen Haus, trug mit seinen Aussagen maßgeblich dazu bei, dass Präsident Richard Nixon wegen persönlicher Mitwisserschaft im Watergate-Skandal wenig später zurücktrat. Wenn jemand wie Dean heute frappierende Parallelen zwischen Watergate und der Russland-Affäre um Donald Trump erkennt und dies in einem anderen JustizAusschuss des Kongresses erläutert, ist mediale Aufmerksamkeit programmiert.
Allein, die Hoffnungen der oppositionellen Demokraten, die den Russland-Report von Sonderermittler Robert Mueller nicht ruhen lassen und Trump mit einem parlamentarischen Nachspiel piesacken, auf Unterstützung durch John Dean sollte sich nicht erfüllen. Der wetterte zwar die massiven Attacken der republikanischen Abgeordneten auf seine Integrität mit altersweiser Ironie ab. Zur Sache selbst konnte er mangels DetailKenntnis wenig beitragen.
Deans Petitum war dennoch eindeutig. Für ihn birgt der Mueller-Report, aus dem Trump für sich einen Freispruch erster Klasse herausliest, genügend Indizien dafür, dass Trump mit Russland zum Nachteil der Demokratin Hillary Clinton vor der Wahl im Jahr 2016 gemeinsame Sache („collusion“) gemacht hat. Und dass der Präsident im Nachgang die Ermittlungen Muellers torpedierte. Alles in allem sei der insgesamt 450-Seiten lange Abschlussbericht Muellers ein „Fahrplan“zur Absetzung Trumps, sagte Dean, den Trump umgehend einen „Verlierer“und „Dreckskerl“nannte.