Thüringer Allgemeine (Apolda)

Union streitet über die K-Frage

NRW-Ministerpr­äsident Laschet lehnt Urwahl des Kanzlerkan­didaten für CDU und CSU ab

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Der nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident Armin Laschet hat ein Ende der Debatte um die Kanzlerkan­didatur der Union gefordert. „Es ist völlig klar, dass Annegret Kramp-Karrenbaue­r diesen Prozess selbstvers­tändlich führen und einen Vorschlag machen wird. Dennoch werbe ich dafür, die Personalde­batte jetzt zu beenden“, sagte der CDU-Politiker im Interview mit unserer Redaktion. Zuvor hatte Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus gesagt, Kramp-Karrenbaue­r werde die nächste Kanzlerkan­didatin sein.

CDU und CSU würden sich vor der nächsten Bundestags­wahl auf einen Kanzlerkan­didaten einigen, betonte Laschet. „Annegret Kramp-Karrenbaue­r hat vorgeschla­gen, dass die CDU sich dieser Frage auf einem Parteitag Ende 2020 widmen sollte. Wir sollten also die Fragen klären, wenn sie anstehen und nicht vorher.“Eine Urwahl des nächsten Kanzlerkan­didaten lehnte Laschet ab und stellte sich damit klar gegen eine Forderung der konservati­ven Werteunion, die dafür ausgesproc­hen hatte, die Parteimitg­lieder über den nächsten Kanzlerkan­didaten von CDU und CSU abstimmen zu lassen. Auch der frühere Unionsfrak­tionschef Friedrich Merz lehnt eine Urwahl ab.

Laschet verwies zur Begründung auf die Bedeutung der CSU. „Es ist eine gemeinsame Entscheidu­ng von CDU und CSU. Bei einer Urabstimmu­ng würde die CDU naturgemäß dominieren“, sagte er. „Es ist klug, CDU und CSU zusammenzu­halten.“Sein Verhältnis zum neuen CSU-Vorsitzend­en Markus Söder beschrieb Laschet als „sehr gut“. Die Zusammenar­beit verlaufe „vertrauens­voll, effizient und konstrukti­v“.

Auf die Frage, ob Kramp-Karrenbaue­r das Format habe, um Kanzlerin der Bundesrepu­blik zu sein, sagte Laschet: „Ja.“Die Nachfrage, ob es noch andere in der Union gebe, die dieses Format hätten, beantworte­te er ebenfalls mit „Ja“. Als eigenes Ziel nannte Laschet, als Ministerpr­äsident „mit der FDP Nordrhein-Westfalen wieder nach vorne zu bringen“.

Laschet rief auch dazu auf, die Debatte über vorgezogen­e Neuwahlen zu beenden. „Ich erwarte, dass die Koalition ihren Job macht und ihren Auftrag erfüllt. Sie ist für vier Jahre gewählt“, sagte er. (tobi/gau/jos)

Das vollständi­ge Interview mit NRW-Ministerpr­äsident

Armin Laschet lesen Sie in der Donnerstag­sausgabe.

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FOTO: DPA Armin Laschet (CDU), Ministerpr­äsident von Nordrhein-Westfalen

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