Bauhaus-Archiv bekommt Zuwachs
Gestern erfolgte Spatenstich für Erweiterungsbau. Eröffnung ist für 2022 geplant
Zum 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses hat am Dienstag in Berlin die Sanierung und Erweiterung des Bauhaus-Archivs begonnen. Geplant ist unter anderem ein fünfgeschossiger Glasturm als Erweiterungsbau. Er soll künftig mehr Raum für Ausstellungen des angeschlossenen Museums für Gestaltung bieten. Die Eröffnung ist für 2022 geplant.
Das Bauhaus-Archiv besitzt die weltweit größte Sammlung zur Geschichte und Wirkung des Bauhauses. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nannte das geplante Gesamtensemble zum offiziellen Spatenstich ein angemessenes Forum für die Auseinandersetzung mit dem Vermächtnis des Bauhauses. Das von 1919 bis 1933 bestehende Bauhaus gilt als einflussreichste Schule für Architektur, Design und Kunst des 20. Jahrhunderts.
Die Baukosten liegen bei 64,3 Millionen Euro. Davon trägt der Bund mit 29,4 Millionen Euro knapp die Hälfte der Kosten, den Rest übernimmt das Land.
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sagte, er hoffe nach der Fertigstellung auf einen deutlichen Besucheranstieg im Bauhaus-Archiv. Zuletzt wurden mehr als 120.000 Besucher im Jahr gezählt (2017), davon 80 Prozent aus dem Ausland. Das noch von Bauhaus-Direktor Walter Gropius (1883–1969) entworfene Gebäude des Bauhaus-Archivs steht unter Denkmalschutz und befindet sich direkt am Berliner Landwehrkanal. Es wurde 1979 eröffnet und vor einem Jahr wegen der anstehenden Sanierungs- und Bauarbeiten vorübergehend geschlossen. Bis zur Wiedereröffnung präsentiert sich das Archiv am temporären Standort im Haus Hardenberg in der Knesebeckstraße in Berlin-Charlottenburg.
Der geplante Erweiterungsbau besteht zum größten Teil aus einem Uförmigen Sockelbauwerk mit Ausstellungsflächen von rund 2.000 Quadratmetern sowie Depots, Foyer und Technikzentralen. (epd)