CDU muss sich nach der Wahl zum Stadtrat an der Spitze neu sortieren
Interne Beratung nötig: Für Führungsposten von Eckart Weirich kommen derzeit Olaf Müller und Hannes Raebel infrage
Mit zwei Sitzen weniger auskommen muss die CDU im neuen Apoldaer Stadtrat. Der tritt am Mittwoch, dem 3. Juli, zu einer ersten und damit konstituierenden Sitzung zusammen. Interessant zu sehen sein wird, wie sich die Fraktionen auf das veränderte Gefüge einstellen. Erstmals dabei ist die AfD. Sie errang bei der Kommunalwahl am 26. Mai fünf Sitze.
Die CDU bleibt dank ihres Zugpferdes Günter Ramthor (parteilos) die stärkste Fraktion. Er allein vereinte gemäß des endgültigen Ergebnisses der Wahl vom 26. Mai satte 2605 Stimmen auf sich. Dass Ramthor sein Mandat annehmen wird, stand von Beginn an fest. So sagte der 79-Jährige Wochen vor der Kommunalwahl auf die Frage, ob er es nochmals ernst meine, dass er sich sonst nicht hätte aufstellen lassen . . . Während sich die persönliche Bilanz von Ramthor verschlechterte (2014: 2802 Stimmen), machte Sören Rost einen Sprung. Gaben ihm vor fünf Jahren 502 Bürger ihre Stimmen, konnte er nun quasi verdoppeln. Gemäß Endergebnis entfielen auf ihn 997 Stimmen. Rost liegt damit im CDU-Listen-Ranking mit deutlichem Abstand zu den Nachfolgenden auf dem 2. Platz. Ihm auf den Fersen bleiben konnten nur Christian Brändel (480 Stimmen) und Hannes Raebel (476). Beide verloren im Vergleich zu 2014 aber leicht. Nicht auszuschließen ist, dass Raebel nun neue Verantwortung übergeben wird – als Vorsitzender eines Ausschusses oder gar als Fraktionschef. Das Wahlergebnis spräche durchaus für Derartiges. Zudem: Ramthor dürfte keine Ambitionen mehr auf Posten haben. Rost nimmt, da er Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft ist, sein Mandat nicht an. Und ob Brändel die gesamte Legislatur bleiben wird, muss abgewartet werden. Bliebe Raebel mit einem soliden Ergebnis. Er ist jung und hat Ehrgeiz. Allerdings wäre da noch Olaf Müller, der Kreisgeschäftsführer der CDU und bisherige Chef des Finanzausschusses. 356 Stimmen holte er. Das sind zwar 120 weniger als sie Raebel sie bekam, allerdings steigerte sich Müller im Gegensatz zu diesem. Bekam Müller 2014 noch 200 Stimmen, sattelte er nun drauf. – Möglicherweise der Lohn für seine sachbezogene Arbeit. Ob er sich damit zugleich weiter als künftiger Bürgermeisterkandidat empfiehlt – auch das bleibt spannend abzuwarten. Fakt jedenfalls ist: Die CDU-Fraktion braucht nach der Wahlniederlage ihres Vorsitzenden Eckart Weirich (185 Stimmen/2014: 253) einen neuen Mann an der Spitze. Der neun Sitze zählenden Fraktion der CDU gehören exklusive Rost zukünftig zudem an: Christian Rauch, Jochen Kürbs, Andreas Linke, Steffen Clauder, Bernd Radestock als Nachrücker
Einen Stadtratssitz verloren hat die SPD. Weil Max Otto Strobel (959) und Martina Natschke (479) bessere Ergebnisse erzielten als Hans-Jürgen Häfner (327), zieht der langjährige Fraktionschef nicht mehr in den Stadtrat ein. Auf eine erwähnenswerte Steigerung seines Ergebnisses kann Strobel blicken. Er legte im Vergleich zur Wahl 2014 um 338 Stimmen zu. Er muss sich nun darum kümmern, strategische Partner zu finden, um in einem der Ausschüsse oder Aufsichtsräte mitarbeiten zu können. Mit zwei Sitzen kann das die SPD allein nicht. Nahe liegend sind dabei Grüne und Linke. Letztere sind zwar geschwächt, weil sie drei ihrer sechs Sitze verloren. Aber die Grünen legten dank des Spitzenergebnisses von Max Reschke (1445) zu und haben zwei Sitze (Andreas Braun, 224). Bei der Linken ziehen Michael Schade (1063), Kevin Reichenbach (381) und Gudrun Kittel in den Stadtrat ein. Letztere steigerte sich um 71 Stimmen auf 730.
Bei der FDP bleibt alles unverändert. Deren Vertreter, Guido von Poellnitz (481 Stimmen) und Holger Prüfer (253), arbeiten weiter im Lokalparlament. Auch Guido von Poellnitz konnte sich stark verbessern. Er legte im Vergleich zur 2014er Wahl um 265 Stimmen zu.
Dass die FWW ihre sieben Sitze halten können, verdanken sie Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand.