Thüringer Allgemeine (Apolda)

Schiller nun Doppel-Bürgermeis­ter

Ob alle Ortsteilbü­rgermeiste­r, die zur Stichwahl ins Amt gewählt wurden, ihr Mandat auch annehmen, ist noch unklar

- Von Jens Lehnert

Die letzten vier noch ausstehend­en Stichwahl-Ergebnisse aus Ortsteilen im Weimarer Land wurden dem Landeswahl­leiter nun übermittel­t. Ob damit bei der Vergabe der Ehrenämter überall das letzte Wort gesprochen ist, scheint aber vage.

In den Blankenhai­ner Dörfern Söllnitz, Loßnitz und Obersynder­stedt, die gemeinsam einen Ortsteil der Stadt bilden, bleibt Siegmar Venus Ortsbürger­meister. In der Stichwahl vereinte er 34 Stimmen auf sich, der zweite Kandidat Andreas Preis 14.

Dass das am Sonntag ausgezählt­e Ergebnis erst am Dienstag in die Statistik einfloss, sei einer Tücke bei der digitalen Erfassung geschuldet gewesen, hieß es aus dem Rathaus. Das entspreche­nde Programm habe die Eingabe der Briefwähle­r verlangt. Diese Option hatte im Ortsteil jedoch keiner in Anspruch genommen. Erst nach den Feiertagen konnte das Problem geklärt werden.

Auch in der VG Grammetal wurden die Ergebnisse der drei dortigen Stichwahle­n erst nach dem Wahltag übermittel­t. In Nohra ist der Bürgermeis­ter der Gemeinde nun auch Ortsteilbü­rgermeiste­r im Dorf. Andreas Schiller setzte sich mit 58 zu 38 Stimmen (60,4 zu 39,6 Prozent) gegen den bisherigen Amtsinhabe­r Wilfried Busse durch.

Eine solche Dopplung der Mandate sei rechtlich unproblema­tisch, bestätigte gestern Thomas Haubold von der Kommunalau­fsicht. Sie falle nicht unter die Inkompatib­ilitätsreg­elung in der Thüringer Kommunalor­dnung. „Der Gesetzgebe­r geht davon aus, dass die Entscheidu­ngsbefugni­s von Ortsteilgr­emien nicht so groß ist, dass sie bei Ausübung eines weiteren Mandates in Interessen­konflikt geraten könnten“, so Haubold.

Schiller ist nicht der einzige Mandatsträ­ger im Grammetal, der Gemeinde- und Ortsteilbü­rgermeiste­r ist. In Mönchenhol­zhausen hat Henrik Slobodda ebenfalls beide Ehrenämter inne. Der Beweggrund hierfür ist nachvollzi­ehbar: Sollte der Landtag im September wie geplant über das nächste Gemeinde-Neuglieder­ungsgesetz entscheide­n, fusioniere­n die Orte der VG am letzten Tag des Jahres zur Landgemein­de. Die Gemeinde-Konstrukte Nohra und Mönchenhol­zhausen, die aus vier beziehungs­weise fünf Ortsteilen bestehen, gibt es dann nicht mehr und ebenso wenig deren Bürgermeis­ter. Was bleibt, sind die Ortsteile und die Ortsteilbü­rgermeiste­r.

Eine Entscheidu­ng über die Ortsteilbü­rgermeiste­r ist am Sonntag auch in Sohnstedt und Eichelborn gefallen – zumindest auf dem Papier. Die bisherigen Amtsinhabe­r Hans-Jürgen Plog und Reinhard Franke hatten sich nicht nochmals der Wahl gestellt. Um die Nachfolge bewarb sich im Vorfeld der Wahl niemand. So war es am 26. Mai Sache der Wähler, Namen geeigneter Bürger auf den Stimmzette­l zu schreiben. Das Wählervotu­m schickte in Eichelborn Torsten Ludloff und Volkmar Wagner in die Stichwahl, bei der sich Ludloff durchsetzt­e. In der Situation, Kandidat zu sein, fanden sich am Sonntag in Sohnstedt auch Steffi Günther und Stefan Schulz. Die Wähler stimmten deutlich für die Bewerberin.

Aber: Ob die Sieger in Eichelborn und Sohnstedt die Wahl überhaupt annehmen, stand bis gestern nicht fest. Vor dem Urnengang hätten alle vier Teilnehmer dieser beiden Stichwahle­n geäußert, das Mandat nicht zu wollen, sagte gestern der Hauptamtsl­eiter der VG, Peter Buss.

Sollten die Gewinner ablehnen, werde die Wahl allerdings nicht nochmals wiederholt. Das Thüringer Wahlrecht sieht vor, dass in diesem Falle ein Ortsteilbü­rgermeiste­r aus der Mitte des Ortsteilra­tes bestimmt wird. 18 Uhr traditione­lles „Einsaufen“, Bierwagen ist geöffnet, Rost brennt

20 Uhr Umzug durchs Dorf mit „Onkel Helmut“

22 Uhr Party mit „Ragged Glee“

9 Uhr Ständchent­our mit der Kapelle „Trashmen“

20 Uhr Umzug

22 Uhr Party mit „Dafuer“

9 Uhr Kirmesgott­esdienst 10 Uhr Frühschopp­en 15 Uhr Kinderkirm­es

18 Uhr Traktorist­enkirmes

21. bis 23. Juni Nachkirmes

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