Thüringer Allgemeine (Apolda)

Jena bleibt Wolfs Revier

Die Basketball­er von Bundesliga-Absteiger Science City binden umworbenen Flügelspie­ler

- Von Holger Zaumsegel

Bundesliga-Absteiger Science City Jena kann in der 2. Bundesliga Pro A auf Julius Wolf (im Bild) setzen. Trotz einiger Angebote aus dem Oberhaus entschied sich Wolf für einen Verbleib bei den Thüringern und unterschri­eb einen Vertrag, der bis 2021 Gültigkeit besitzt.

„Ich bin jetzt seit sechs Jahren in Jena und fühle mich sehr wohl in der Stadt und im Verein“, sagt der 26-Jährige. Vor allem aber reize ihn die Zusammenar­beit mit dem ehemaligen Bundestrai­ner Frank Menz, den Science City Mitte Mai als neuen Chefcoach präsentier­t hatte. „Auch wenn es interessan­te Optionen aus der BBL gab, hat mich letztendli­ch Franks Plan überzeugt. Er konnte ja bereits nachweisen, dass er in der Lage ist, Spieler zu entwickeln und Vereine nach vorn zu bringen.“

Menz gab das Lob umgehend zurück, war froh, „eine Identifika­tionsfigur des Vereins über die letzten Jahre“halten zu können und versprach Wolf im Zweitliga-Team eine Führungsro­lle. „Bei dem Neuaufbau einer Mannschaft ist es immer wichtig, auch auf Konstanten vertrauen zu können. Er gehört zu den sportlich stärksten und unter den Fans zweifellos auch beliebtest­en Akteuren der letzten Jahre“, findet der 55-jährige Menz, der den gebürtigen Bruchsaler (Baden-Württember­g) noch aus der gemeinsame­n Zeit bei der Jugend-Nationalma­nnschaft kennt.

Der Flügelspie­ler, der 2,03 Meter misst, war in der für Science City schon beendeten Spielzeit der einzige deutsche Basketball­er im Team, der überzeugen konnten. Mit 6,03 Punkten und 4,53 Rebounds pro Begegnung stand Wolf, der endlich einmal ohne größere Verletzung­en durch eine Saison kam, fast immer in der Anfangsfor­mation auf dem Parkett. Sein Verbleib an der Saale dürfte auch für andere Deutsche ein starkes Signal sein.

Die Spieler aus der Bundesrepu­blik haben bei der Kaderplanu­ng von Frank Menz Priorität, denn zwei von ihnen müssen in der Pro A immer auf dem Spielfeld stehen, weshalb gute Deutsche noch ausschlagg­ebender für den Erfolg als in der BBL sind. Vor der Vertragsve­rlängerung mit Wolf hatte Jena bereits Dennis Nawrocki aus Braunschwe­ig verpflicht­et. Mit dem dienstälte­sten Spieler, Ermen Reyes-Napoles, sowie den Talenten Jan Heber und Melvin Jostmann erhöht sich die Zahl der deutschen Spieler somit auf fünf. Hinzu kommt der Serbe Vuk Radojicic.

Aus dem aktuellen Kader wollen die Jenaer außerdem noch Center Oliver Mackeldanz halten. Die Chancen von Sid-Marlon Theis auf einen Verbleib an der Saale haben sich durch die Wolf-Verlängeru­ng hingegen verschlech­tert.

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