Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ilm-Kreis darf Busverkehr in eigene Hand nehmen

Transport-Unternehme­n fühlte sich durch neue Vergabepra­xis aus dem Wettbewerb gedrängt und reichte Klage ein

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Der Ilm-Kreis darf den Busverkehr im Kreis ohne Ausschreib­ung an eine eigene Tochterges­ellschaft vergeben. Das entschied das Thüringer Oberlandes­gericht in Jena (Aktenzeich­en 2 Verg 1/18). Die Richter wiesen damit die Beschwerde eines in Arnstadt ansässigen Busunterne­hmens gegen einen entspreche­nden Beschluss des Kreistags zurück.

Der Ilm-Kreis habe mit der direkten Erteilung des Auftrags an einen internen Betreiber seine europarech­tlich gestattete­n Gestaltung­smöglichke­iten genutzt, begründete­n die Richter. Damit kann die Ilmenauer Omnibusver­kehr GmbH den Busverkehr im Kreis wie geplant am 1. Juli übernehmen.

„Wir haben unsere rechtliche­n Mittel ausgeschöp­ft und werden dieses Urteil nun akzeptiere­n“, kommentier­te der Geschäftsf­ührer der Regionalbu­s Arnstadt (RBA), Knut Gräbedünke­l, die Entscheidu­ng des Gerichts. Die RBA betreute seinen Angaben zufolge seit 20 Jahren den Nahverkehr im nördlichen Ilm-Kreis.

Das Unternehme­n hatte sich durch die neue Vergabepra­xis aus dem Wettbewerb gedrängt gesehen und deshalb Klage eingereich­t. Sein Unternehme­n und der Omnibusbet­rieb Zentgraf aus Gräfinau-Angstedt werden diesen Angaben zufolge als Subunterne­hmer Verkehrsdi­enstleistu­ngen in einem Umfang von etwa 30 Prozent übernehmen. (dpa)

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