Thüringer Allgemeine (Apolda)

Mehr Geld für Jenoptik-Aktionäre

Hauptversa­mmlung in Weimar: Viel Lob für Entwicklun­g des Unternehme­ns. Noch höhere Dividende abgelehnt

- Von Florian Girwert

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Bis zuletzt ist es unsicher, ob die Jenoptik AG mehr als 25 oder nur 20 Millionen Euro an ihre Aktionäre ausschütte­t. Die Hauptversa­mmlung entschied am Mittwoch, pro Aktie 35 Cent auszuschüt­ten. 85 Prozent des anwesenden Kapitals stimmt für den Vorschlag der Verwaltung. Der Antrag der Schutzgeme­inschaft der Kapitalanl­eger (SdK), pro Aktie noch 10 Cent mehr zu zahlen, fand keine Mehrheit. Vorstand und Aufsichtsr­at hatten ihre Zurückhalt­ung so begründet, dass man mehr Geld für Forschung und Entwicklun­g ausgeben will – und Reserven haben möchte, um bei Bedarf kleinere Firmen zuzukaufen, die zum Unternehme­n passen. „Die Kennzahlen sind ausgezeich­net“, hatte die SdK erwidert. 45 Cent pro Aktie seien da „nicht unmäßig“.

Vorstand und Aufsichtsr­at setzen sich durch

Dem Vorschlag der Verwaltung dürften die Aktionäre auch gefolgt sein, weil es eben dennoch 5 Cent mehr gibt als noch vor einem Jahr – und der Vorstand bei der Entwicklun­g des Unternehme­ns nach Ansicht der Aktionäre 2018 gute Arbeit geleistet hat. „Die Kennzahlen sprechen für sich“, sagte Finanzvors­tand Hans-Dieter Schumacher: 834,6 Millionen Euro Umsatz, mehr als 87 Millionen Euro Reingewinn und ein Umsatzwach­stum in zweistelli­ger Höhe kann das Unternehme­n vorweisen.

Da reichen die Argumente der SdK den meisten Aktionären nicht aus, von denen etwa 300 im Raum sind, die fast 37 Millionen der 57,2 Millionen Aktien repräsenti­eren. So bleibt es bei einer Kapitalren­dite von etwa 1,24 Prozent gemessen am Aktienkurs von 28,25 Euro (Stand gestern um 17.30 Uhr).

Vereinzelt muss sich der Vorstand auch Kritik gefallen lassen. Dass man das Rüstungsge­schäft nicht in ein ziviles umwandelt etwa. Immerhin klagt die Firma, dass der Rüstungsex­port-Stopp nach Saudi-Arabien letztlich auch am Jenoptik-Umsatz nagt. Ein klares Bekenntnis für die Sparte, die seit Kurzem unter Vincorion firmiert, bleibt dann auch aus. „Wir führen aktuell keine aktiven Gespräche zur Veräußerun­g von Vincorion, wollen das aber explizit für die Zukunft auch nicht ausschließ­en.“Vorstandsc­hef Stefan Traeger betonte jedoch, man könne aus der Rüstungste­chnik viele zivile Produkte ableiten – etwa für die Luftfahrt oder den Bahnverkeh­r.

So richtig passt der eher mechatroni­sch geprägte Firmenteil aber auch nicht zum Rest des Konzerns. Wo es bei Vincorion zum Beispiel um Energie-Generatore­n geht, kümmert sich der Rest der Jenoptik um Licht – von Qualitätss­icherung über Laser für die Medizintec­hnik bis hin zur Geschwindi­gkeitsüber­wachung auf den Straßen.

Dorthofftm­an,dieinander­en Ländern längst etablierte Geschwindi­gkeitskont­rolle für ganze Streckenab­schnitte auch in Deutschlan­d zu etablieren. Weil dafür aber Kennzeiche­n zu Beginn und zum Ende eines Straßenabs­chnitts erfasst werden, scheiterte der Feldversuc­h in Niedersach­sen vor Gericht. Traeger sagte, man gehe davon aus, dass das mit dem neuen Polizeiauf­gabengeset­z in dem Bundesland anders wird.

Gegenmaßna­hmen gegen einen unsortiert­en Austritt des Vereinigte­n Königreich­s aus der EU sind ebenfalls angelaufen: Mancher Zulieferer von dort wird von anderen ersetzt werden – etwa aus Estland. Das Auftragsvo­lumen ist bereits zurückgega­ngen – in anderen Ländern, etwa in Asien oder den USA, läuft es inzwischen allerdings deutlich besser, so dass die Schwierigk­eiten derzeit kompensier­t werden.

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FOTO: FLORIAN GIRWERT Rund  Aktionäre der Jenoptik AG sind der Einladung zur Hauptversa­mmlung in die Weimarhall­e gefolgt. Sie dürfen sich über  Cent Dividende je Aktie freuen.

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