Thüringer Allgemeine (Apolda)

CDU will K-Debatte schnell beenden

Ex-Fraktionsc­hef Friedrich Merz kritisiert: „Es gibt keine Entscheidu­ngsnotwend­igkeit“

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Der frühere Unionsfrak­tionschef Friedrich Merz sieht nach eigenen Worten im Moment keinen Grund, sich Gedanken über eine Kanzlerkan­didatur zu machen. „Es gibt überhaupt keine Entscheidu­ngsnotwend­igkeit, und deshalb denke ich auch über diese Frage überhaupt nicht nach“, sagte Merz am Mittwoch im Südwestrun­dfunk. „Die Bundesregi­erung ist im Amt und hat erklärt, dass sie im Amt bleiben will.“Das gelte für Union und SPD. Deshalb verstehe er die Diskussion nicht.

Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus hatte sich zuvor für CDU-Chefin Annegret KrampKarre­nbauer als nächste Kanzlerkan­didatin der Union ausgesproc­hen und damit eine Debatte entfacht.

Der saarländis­che Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) hält die Diskussion über den nächsten Kanzlerkan­didaten der Union für verfrüht. „Wir müssen jetzt mal vor allem noch mal den Panikmodus ausschalte­n und aufhören, wild umherzulau­fen und Personalde­batten zu führen“, sagte Hans, Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbaue­r im Amt des Regierungs­chefs an der Saar, im ARD„Morgenmaga­zin“. Hans betonte, dass Kramp-Karrenbaue­r den Parteivors­itz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor dem Hintergrun­d übernommen habe, dass diese bei der nächsten Bundestags­wahl nicht mehr antreten wolle. „Von daher ist natürlich unsere Parteivors­itzende auch eine natürliche Kanzlerkan­didatin“, sagte er. „Aber das ist doch nicht die Debatte, die wir jetzt führen müssen.“Ohnehin müsse eine solche Entscheidu­ng gemeinsam mit der Schwesterp­artei CSU getroffen werden, erklärte Hans.

Der stellvertr­etende FDP-Vorsitzend­e Wolfgang Kubicki gab der Diskussion noch etwas Würze: Er wünsche sich Jens Spahn als CDU-Kanzlerkan­didaten und hält CDU-Chefin KrampKarre­nbauer für ungeeignet in dieser Rolle. „Wenn man sich die Umfragewer­te anschaut, seitdem Annegret Kramp-Karrenbaue­r CDU-Chefin ist, spricht ihre persönlich­e Performanc­e nicht gerade dafür, dass sie die richtige Kanzlerkan­didatin ist.“Ihre Wirtschaft­skompetenz sei aus seiner Sicht nicht ausreichen­d.“Kubicki betonte, die Union müsse selbst entscheide­n, wen sie aufstelle. (mün/dpa)

Wolfgang Kubicki schlägt Jens Spahn vor

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F.: DPA Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbaue­r.

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