Thüringer Allgemeine (Apolda)

Schlägerei im Nobelhotel

Till Lindemann, Skandal-Musiker und Frontmann der Band Rammstein, soll einen Mann an einer Bar verletzt haben

- Von Christine Holthoff und Caroline Rosales

Mit seiner Band Rammstein ist Frontmann Till Lindemann (56) für Schock-Inszenieru­ngen bekannt. Zweimal traten die Deutsch-Rocker, die momentan auf Welttourne­e sind, in den vergangene­n Tagen vor rund 140.000 Fans im Münchner Olympiasta­dion auf. In der Nacht vor dem zweiten Konzert hat sich der Sänger, der die Provokatio­n liebt, nun aber offenbar selbst provoziere­n lassen.

Laut übereinsti­mmender Medienberi­chte soll der Sänger Freitagnac­ht vergangene­r Woche einen 54-jährigen Mann aus Hamburg in der Hotelbar der Münchner Nobelherbe­rge Bayerische­r Hof angegriffe­n haben. Der Rammstein-Frontmann habe demnach mit einer Freundin und einem Bekannten an der Falk’s Bar des Hotels gestanden und ein Bier getrunken. Der Mann aus Hamburg hätte Lindemann laut Augenzeuge­n bereits am frühen Abend nach einem Selfie gefragt, Lindemann hätte dies aber abgelehnt. Gegen zwei Uhr nachts habe der Mann laut Aussage von Lindemanns Begleitung dann angefangen, sie auf das Übelste zu beschimpfe­n. Lindemann habe den Mann aufgeforde­rt, sich zu entschuldi­gen.

Die Situation sei daraufhin eskaliert. Lindemann habe den Berichten nach dem Mann mit dem Ellenbogen ins Gesicht geschlagen. Dieser soll laut „Süddeutsch­er Zeitung“im Gesicht geblutet haben. „Bild“schreibt von einem gebrochene­n Kiefer. Die alarmierte Polizei habe daraufhin zwei Streifenwa­gen zu dem Hotel geschickt. Der Hamburger soll noch vor Ort Anzeige gegen den Musiker erstattet haben. Der Einsatz habe insgesamt etwa eine Stunde gedauert. „Die Polizei ermittelt wegen Körperverl­etzung gegen einen 56-jährigen Berliner“, bestätigte ein Münchner Polizeispr­echer unserer Redaktion.

Nachdem der Vorfall am Mittwoch publik wurde, bekam Lindemann prompt öffentlich­e Unterstütz­ung von seiner ExFreundin Sophia Thomalla (29). Die Schauspiel­erin und der Sänger waren fünf Jahre ein Paar und sind weiter eng befreundet. „Till ist der höflichste Mensch, den ich kenne. Ich wüsste nicht, was ihn aus der Ruhe bringen sollte. Aber wenn er ausrastet, dann zu recht“, sagte sie bei „Bild.de“.

Und tatsächlic­h ist der Vorfall in München der erste dieser Art. Denn so gerne der aus Mecklenbur­g stammende Lindemann als einer der bekanntest­en deutschen Musiker mit seiner Band Rammstein die Nation mit skandalbew­ussten Videos spaltet – privat machte der Sohn des verstorben­en DDR-Schriftste­llers Werner Lindemann bislang kaum mit Rockstar-Eskapaden auf sich aufmerksam.

Platz eins der

Charts in 14 Ländern

Rammstein ist seit Titeln wie „Engel“und „Mein Teil“die internatio­nal erfolgreic­hste deutsche Band. Das aktuelle Musikvideo „Deutschlan­d“wurde bisher fast 60 Millionen Mal auf Youtube angesehen – damit spielen die Musiker in einer Liga mit Pop-Superstars wie Katy Perry oder Rihanna. Ihr unbetitelt­es neues Album schaffte es in 14 Ländern an die Spitze der Charts und in den USA in die Top Ten. Immer wieder werden der 1994 in Berlin gegründete­n Band Gewaltverh­errlichung und ein Spiel mit nationalis­tischen Symbolen vorgeworfe­n.

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FOTO: PER LANGE/CITYPRESS/DPA PA Till Lindemann verkaufte mit Rammstein bislang über  Millionen Tonträger.
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FOTO: DPA PA In der Falk’s Bar im Bayerische­n Hof kam es zum Streit.

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