Thüringer Allgemeine (Apolda)

Kein neuer Bahnhof für Jena

Gutachter: IC-Knoten in Göschwitz

- Von Thorsten Büker

Die Stadt Jena wird keinen neuen Bahnhof in Jena-Burgau bekommen: Stattdesse­n soll der Bahnhof Jena-Göschwitz zu einem Intercity-Knoten für Ostthüring­en ausgebaut werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das vom Land und der Stadtverwa­ltung in Auftrag gegeben worden war. Vor allem die Kosten in einem dreistelli­gen Millionenb­ereich sowie geringe Chancen für die Stadtentwi­cklung würden gegen Burgau sprechen, hieß es am Donnerstag.

„Jena wird sich in den nächsten Jahren zu einem Knoten zweier Intercity-Linien entwickeln. Ab 2019 wird die Anbindung auf der Mitte-Deutschlan­d-Verbindung und ab 2023 auf der Saalbahn schrittwei­se zu einem Zweistunde­ntakt verdichtet. Das bringt für Jena viele Chancen, die es jetzt zu nutzen gilt“, sagte der zuständige Staatssekr­etär Klaus Sühl. Statt eines Neubaus schlägt der Erfurter Gutachter Matthias Gather vor, das dezentrale Bahnhofssy­stem in Jena zu verbessern. Für Göschwitz bedeutet dies unter anderem, das Bahnhofsum­feld zu modernisie­ren. Um die Umsteigemö­glichkeite­n zu verbessern, könnten auch die Bahnsteigk­anten verlängert werden.

Vordringli­ch gehe es angesichts der Millionen-Investitio­n von Zeiss um den Westbahnho­f, betonte Oberbürger­meister Thomas Nitzsche (FDP). „Es ist gut, dass die Entscheidu­ng mit einem klaren Votum gefallen ist.“Auch der Lenkungskr­eis „IC-Knoten für Ostthüring­en in Jena“steht nämlich hinter den Empfehlung­en des Gutachters.

Im Zuge des Deutschlan­dTaktes sowie des Netzkonzep­tes 2030 der Deutschen Bahn ist vorgesehen, dass künftig zwei IC-Linien über Jena führen und die Stadt somit wieder ans Fernverkeh­rsnetz angebunden wird.

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