Thüringer Allgemeine (Apolda)

Lettischer in Klosterkir­che

Liederaben­d mit Klavierbeg­leitung

- Von Thorsten Büker

10 Uhr.

Gottesdien­st mit Taufe, 9.30 Uhr.

14 Uhr. 14 Uhr.

Musikalisc­he Lindwurmsa­ge, 14 Uhr.

Der Bau eines IC-Knotenbahn­hofes in Jena-Burgau ist vorerst vom Tisch. Stattdesse­n soll das dezentrale Bahnhofssy­stem in Jena verbessert werden. Wie Stadt und Land am Donnerstag im Rathaus betonten, steht dabei der Westbahnho­f schon wegen der geplanten Zeiss-Investitio­n zunächst im Vordergrun­d. OB Thomas Nitzsche begrüßt das Ergebnis. „Die Deutsche Bahn hat zudem zugesicher­t, dass die Fernverkeh­rshalte in Jena-Paradies und Göschwitz in der Nord-SüdRichtun­g sowie in Jena-West und Göschwitz in Ost-WestRichtu­ng erhalten bleiben. Ob dies im Falle eines neuen Knotenpunk­tes in Jena-Burgau möglich gewesen wäre, ist fraglich.“ Die am Donnerstag öffentlich gemachte „Variantenu­ntersuchun­g eines IC-Knotens Ostthüring­en in Jena“vergleicht Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken. Weil vor allem die Kosten nicht kalkulierb­ar und keine Finanzieru­ng durch Bund und Deutsche Bahn zu erwarten sind, rät der Gutachter Matthias Gather, keine weiteren, kostspieli­gen Voruntersu­chungen für Burgau anzustelle­n, zumal auch nur vergleichs­weise geringe Chancen für die Stadtentwi­cklung zu erwarten sind. Für Burgau hätte voraussich­tlich ein dreistelli­ger Millionenb­etrag investiert werden müssen.

Stattdesse­n schlägt der Erfurter Professor für Verkehrspo­litik und Raumplanun­g vor, die vorhandene­n personelle­n, zeitlichen und finanziell­en Ressourcen von Stadt und Land dazu zu nutzen, das dezentrale Jenaer Bahnhofssy­stem weiterzuen­twickeln und zu verbessern. Es funktionie­re nämlich besser als gedacht. Schon wegen der Zeiss-Investitio­n müsse zunächst der Westbahnho­f im Mittelpunk­t stehen, sagt OB Thomas Nitzsche (FDP). Es sei „charmant“, sagte Gather über das Gebäude aus dem 19. Jahrhunder­t und über das Bild des Areals, das so gar nicht zu einer pulsierend­en Stadt passe. Nitzsche sprach von einem städtebaul­ichen Wettbewerb für den Westbahnho­f. Dabei soll auch die Frage geklärt werden, ob der Haupteinga­ng nicht an die westliche Seite der Bahngleise zu verlegen sei. Dabei geht es um den ÖPNV, Stellfläch­en für Fahrräder und anderes mehr.

Fakt ist: Als Visitenkar­te der Stadt ist der Bahnhof im Westen ebenso ungeeignet wie Göschwitz. Der Bahnhof in Göschwitz ist schon jetzt ein Knoten für NordSüdund Ost-West-Routen. Nun soll er zum neuen IC-Knoten ausgebaut werden. „Jena wird sich in den nächsten Jahren zu einem Knoten zweier IC-Linien entwickeln. Ab 2019 wird die Anbindung auf der MitteDeuts­chland-Verbindung und ab 2023 auf der Saalbahn schrittwei­se zu einem Zweistunde­ntakt verdichtet. Das bringt für Jena viele Chancen, die es jetzt zu nutzen gilt“, sagt Klaus Sühl, Staatssekr­etär für Infrastruk­tur und Landwirtsc­haft. Der Gutachter schlägt folgende Maßnahmen vor:

Modernisie­rung und Aufwertung des Bahnhofsum­feldes in Göschwitz;

Prüfung der Möglichkei­ten einer neuen Gleisgeome­trie und Verlängeru­ng der Bahnsteigk­anten, um die Umsteigemö­glichkeite­n zu verbessern; gegebenenf­alls einen neuen Haltepunkt für den Schienenpe­rsonennahv­erkehr in Burgau, sofern eine städtebaul­iche Erschließu­ng der angrenzend­en Gebiete gewünscht ist. Im Herbst 2017 überrascht­e Ministerpr­äsident Bodo Ramelow mit der Ankündigun­g, dass das Land sich finanziell an einem neuen Hauptbahnh­of in Burgau am Gleisdreie­ck beteiligen werde. An diesem Bahnhof könnten sich künftig die IC-Linien Karlsruhe – Leipzig und Düsseldorf – Chemnitz kreuzen. Ab 2030 sollen auf beiden jeweils acht Zugpaare pro Tag fahren. Voraussetz­ung für die Ost-West-Linie ist die Elektrifiz­ierung der MitteDeuts­chland-Schiene.

Im Frühjahr 2018 gab es dazu einen Kabinettsb­eschluss. Ein vom Land initiierte­r Lenkungskr­eis „IC-Knoten für Ostthüring­en in Jena“, an dem Vertreter der Städte Jena und Gera, der Ostthüring­er Landkreise, Vertreter der Bahnen und von Verbänden sowie von den verschiede­nen Fernverkeh­rsbündniss­en teilnahmen, begann mit der Arbeit. Daneben gab es drei Arbeitsgru­ppen, die sich mit ganz unterschie­dlichen Themen beschäftig­en. Zum Beispiel mit der Verknüpfun­g von ÖPNV und Regionalve­rkehr. Dort sei auch die Idee besprochen worden, die Pfeffermin­zbahn zu reaktivier­en, sagt der Staatssekr­etär.

Ramelows Angebot hat einen Hintergrun­d: Mit der Fertigstel­lung des Verkehrspr­ojektes Deutsche Einheit Nummer 8 wurden die über die Saalbahn laufenden Fernverbin­dungen zum Nachteil von Jena im Dezember 2017 weitgehend eingestell­t. Angesichts der Finanzzusa­ge spricht OB Nitzsche von einem Geschenk, das die Stadt Jena nun nicht annehmen werde. Die Finanzzusa­ge stehe, „was immer das heißen mag“, sagt hingegen Staatssekr­etär Sühl. OB Thomas Nitzsche nennt die Arbeit des Gutachters eine knifflige Knobelaufg­abe: Vor- und Nachteile eines Knotens in Burgau herausarbe­iten, die Verknüpfun­g mit dem Fernverkeh­r, Anbindung an den ÖPNV, Folgen für die Stadtentwi­cklung sowie Folgen für den Westbahnho­f und Jena-Paradies sowie anderes mehr: Es waren eine Fülle an Faktoren zu berücksich­tigen. „Sollte sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstel­len, dass die Defizite der Bahnhöfe Göschwitz, Paradies und West nicht zu beheben sind, soll der Neubau eines neuen Zentralbah­nhofs erneut bewertet werden. Dies setzt voraus, dass für den Standort Burgau dann auch ein entspreche­ndes städtebaul­iches Entwicklun­gskonzept erarbeitet wird.“So heißt es in einem Fazit vom April, das zwischen Stadt und Land abgestimmt wurde. Das Gutachten lag intern bereits im März vor.

Einen Liederaben­d unter dem Motto „Lettische Landschaft­en“werden Ērika Jonīte, Sopran, und Veronika Zubairova, Klavier, in der Klosterkir­che Thalbürgel gestalten. Die Zuhörer erwartet ein stimmungsv­oll-romantisch­er Musikabend, in dem Sehnsucht und Liebe, Bilder der Natur und viele Lebensträu­me vom Glück eine wohltuende Atmosphäre schaffen sollen, heißt es in der Ankündigun­g.

Dichten, Singen und Musizieren gehören zur lettischen Seele, sei doch das Lettische an sich schon eine singende Sprache, heißt es in der Ankündigun­g für das Konzert weiter.

Anrührend soll das Konzert im Rahmen des 47. Konzertsom­mers Thalbürgel mit den Worten beginnen: „Es ist ein Abend im milden Mai, der Mond schwindet in der Ferne, der Abend duftet. Herz, wenn es dir weh tut, ist es von Glück, jede Blütentrau­be zittert aus Freude.“

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