Kinder wollen mitbestimmen
Autoindustrie und deren Lobbyisten haben zu viel Macht
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, gerade geht eine offene Diskussion über den Fernseher. Angelpunkt soll die Umweltfrage sein, auf deren Welle schon immer die Grünen reiten. Ich bin sehr unzufrieden mit der Arbeit des Wirtschaftsministers, der alles nur Mögliche tut, dem Fetisch Auto zu huldigen.
Was Abgase anbelangt, gibt es begründete Zweifel, ob immer PS-stärkere Autos der Umwelt und uns Normalbürgern wirklich nutzen. Wenn die Bundesbahn ein Staatsbetrieb ist, dann lebt sie im Schatten der privaten Autoindustrie und deren Lobbyisten.
Warum folgen wir nicht dem Vorbild anderer Länder, etwa dem der USA oder Schwedens – und deckeln die Geschwindigkeit auf Autobahnen, beispielsweise auf 120 Kilometer pro Stunde? Das spart Treibstoff, schont Agrarflächen für Raps und Mais und verlängert Autokilometer der Elektrofahrzeuge. Das wäre auch ein Beitrag gegen den Welthunger der Entwicklungsländer. Das Hauptaugenmerk sind leider Arbeitsplätze der Autoindustrie und vernachlässigt das billigste Moment, die Schiene.
Schon im Zukunftsdialog im Februar 2014 hier in Erfurt hatte ich das Glück, Ihnen als Erster zu antworten: „Unsere Zukunft, das sind unsere Kinder, schaffen Sei bitte sichere soziale Verhältnisse für Kinder am Beispiel Schwedens.“An unserem Augenkontakt hatte ich registriert, dass dieser Bezug Ihnen nicht gefiel. Nun schreiben wir 2019. Jetzt gehen unsere Kinder, unsere Zukunft, Freitags auf die Straßen. Und unsere Wählergremien haben wenig Lust, diesen Kindern das Wahlrecht mit 16 Jahren einzuräumen. Diese Kinder, unsere Zukunft, wollen nicht mehr länger warten auf ein klassisches Wahlalter und machen jetzt öffentlichkeitswirksam Dampf.
Es wäre doch so einfach, nur ein Federstrich, sofort auch gegen die intelligenten Teile der AfD kraftvoll zu agieren.
Anselm Daniel, Erfurt
Veränderungen schon 2014 angemahnt