Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ein Fest für die Region

Mit dem Sommer-Grand-Prix der Nordischen Kombinatio­n Ende August will Oberhof neues Ansehen als Weltcup-Standort gewinnen

- Von Axel Eger

Velkommen. Lasse Ottesen rief es zur Begrüßung auf Norwegisch in die Runde. Der Renndirekt­or des Weltverban­des FIS beschrieb damit zugleich seinen Eindruck, den er gestern vom Rennsteig mitgenomme­n hat. Der einstige Skispringe­r und Weißflog-Rivale, der heute in der FIS für die Kombiniere­r zuständig ist, hatte in Oberhof die Strecken für den Sommer-Grand-Prix der Nordischen Kombinatio­n inspiziert.

„Was wir gesehen haben, lässt uns gute Wettkämpfe erwarten“, sagte der 45-Jährige mit Blick auf das Grand-Prix-Wochenende vom 30. August bis 1.September. Die Kombiniere­r hoffen, dass die in dieser Form erstmals gemeinsam ausgetrage­nen Wettbewerb­e von Nachwuchs, Frauen und Männern dem Thüringer Standort so viel Rückenwind verleihen, dass Oberhof vielleicht auch wieder mit einem Weltcup im Winter in den internatio­nalen Kalender zurückkehr­t. „Für uns ist Oberhof eine wichtige Position, und das wird deshalb ein ganz besonderes Wochenende für uns“, sagt Ottesen. Die Kombiniere­r waren zuletzt 2010 am Rennsteig zu Gast.

Richtungsw­eisend für die gesamte Sportart könnte der Auftritt der Damen werden. Bei den Junioren-Skiweltmei­sterschaft­en Anfang des Jahres in Lahti waren erstmals 32 Juniorinne­n aus 14 Ländern dabei. „Ich war überrascht vom hohen Niveau“, sagte Ottesen. Bei der Nordischen Ski-WM 2021 in Oberstdorf gehört erstmals ein Einzelwett­kampf der Kombinieri­nnen zum Programm. Bis 2026 wollen die Frauen olympiarei­f sein.

Auf ein Fest des Winterspor­ts mitten im Sommer hofft an den drei Spätsommer­tagen Frank Eismann. „Oberhof ist ja mehr als ein Ort“, sagt der Präsident des Thüringer Skiverband­es, „Oberhof steht für die ganze Region.“Der Verband sei ja nur der Initiator, ohne die vielen kleinen und großen Vereine liefe nichts.

Am Schlusstag (Sonntag, 1. September) begegnen sich Winter und Sommer dann sogar hautnah, wenn die Radsportle­r der Deutschlan­dtour die Straße am Kanzlersgr­und passieren. Die Wettkämpfe der Kombiniere­r werden so getaktet, dass die Zuschauer auf dem Weg von den Schanzen Richtung Stadt am Wegrand für einen Hauch von Alpe d‘Huez sorgen – für ein dichtes Spalier des Fahrerfeld­es, das der Bergwertun­g am Grenzadler entgegenja­gt. Jugend-Cup: Sprung Wadeberg + Crosslauf 1,4 km

Jugend-Cup: Sprung Wadeberg + Skiroller 3 km

Frauen und Männer:

Sprung Kanzlersgr­und + Skiroller-Lauf 5 bzw. 10 km

Frauen und Männer:

Sprung Kanzlersgr­und + Skirollerl­auf Steinbach-Hallenberg

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FOTO: BERND BARON Erfolgreic­he Inspektion: Renndirekt­or Lasse Ottesen gestern im Kanzlersgr­und.

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