Jacobi zeigt sich unzufrieden am Schwarzen Meer
Motocross: Der Bad Sulzaer Pilot landet in beiden Rennen auf Rang acht, obwohl eigentlich noch mehr möglich gewesen wäre
Am östlichen Ufer des Schwarzen Meeres liegt der 1690 Meter lange Hartboden Kurs von Orlyonok. Der Anblick des von Wald umgebenen Circuits belohnte die weite Anreise der besten Motocross-Piloten der Welt.
„Diese Anlage ist einfach unglaublich schön, ich habe mich wirklich auf das Wochenende gefreut. Die Strecke sah gut präpariert aus. Es war auch die Frage, wie uns die Hitze noch beeinflussen würde“, sagte Henry Jacobi aus Bad Sulza. Am Samstag zeigte sich der Förderfahrer des ADAC Hessen-Thüringen trotz hoher Temperaturen in top Form. Man erkannte von Beginn an, dass er seine Kawasaki im Griff hatte und gut auf der Strecke zurechtkam. Rang zwei in der ersten Trainingssession unterstrich diesen Eindruck. Auch das folgende Zeittraining verlief für Henry nach Plan. Nach einer spannenden Zeitenschlacht hatte es der 22-Jährige geschafft die zweitschnellste Runde zu absolvieren und das mit nur 0,055 Sekunden hinter Spitzenreiter Jorge Prado. „So nah war ich noch nie an der Pole-Position, der Speed war da und ich hoffte, dass ich das im Rennen umsetzen konnte“, so Jacobi.
Das Qualifikations-Rennen war recht schnell entschieden. Er startete schlecht und kam als 17. in die erste Runde. „Da ich wusste, dass die beiden Rennen extrem hart werden, habe ich schnell Speed rausgenommen und mich bemüht den Lauf ruhig und ohne Risiko zu beenden. Ich konnte noch bis auf Platz zehn vorfahren, was eine gute Position am Gatter bedeutete“, sagte Jacobi.
Der Fahrer des F&H Racing Teams ging am nächsten Morgen motiviert in das Warm Up und zeigte mit Rang drei, wohin es in den beiden Rennen gehen sollte. Der Start zu Lauf eins beendete aber schnell Jacobis Ambitionen auf einen Podiumsplatz. Zunächst kam er gut aus dem Gatter, geriet aber dann in den Sog des Fahrerpulks, der gemeinschaftlich geradeaus anstatt in die Kurve fuhr. Nachdem das Feld sogar zum Stehen kam, musste sich der Mann aus Bad Sulza vom letzten Platz aus auf die 35-minütige Fahrt machen. Er zeigte einen starken Kampf nach vorne, fuhr sogar in seiner letzten Runde noch seine persönliche Bestzeit und konnte sich am Ende dann noch mit 13 Punkten und Platz acht belohnen. „Ich war total enttäuscht. Es ist so traurig, dass ich das, was eigentlich in mir steckt, nicht in gute Ergebnisse umwandeln kann. So hoffte ich auf das zweite Rennen.“
Start zwei beförderte den Thüringer in die Mitte des Feldes. Er brauchte lange, um einen ruhigen Rhythmus zu finden und musste zwischenzeitlich sogar noch weitere Positionen einbüßen. Ab der achten Runde legte Henry aber den Schalter um und machte wieder Boden gut. Die hohen Temperaturen und der kräfteraubende Einsatz im ersten Moto hinterließen ihre Spuren und so konnte das Mitglied des MSC Teutschenthal nicht wirklich um eine Spitzenposition kämpfen. Ein weiterer achter Platz war das Ergebnis.
„Natürlich weiß ich, dass das ganz gute Platzierungen sind, aber eben nur ganz gut. Wenn man bedenkt, dass ich im Training noch im Spitzenkampf war, bin ich schon enttäuscht. Aber es nutzt ja nichts, in der nächsten Woche werde ich noch einmal Starts trainieren und dann geht es weiter in Kegums“, so Jacobis Fazit.