Thüringer Allgemeine (Apolda)

Flüchtling­e: Schutzquot­e gesunken

Jeder dritte Antrag positiv entschiede­n

- Von Sibylle Göbel

Syrien blieb auch im vergangene­n Jahr das Hauptherku­nftsland von Asylbewerb­ern in Thüringen. Von den insgesamt 4852 Asylanträg­en, die 2018 von im Freistaat lebenden Asylbewerb­ern gestellt wurden, stammten 1192 von Syrern. 445 kamen von Irakern und 385 von Afghanen. Das teilt das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) mit.

Die Gesamtzahl der Asylanträg­e lag zudem zwar über der von 2014 (4079), aber wiederum deutlich unter der in den Folgejahre­n, als während der Flüchtling­skrise teils bis zu 16.044 Anträge in Thüringen gestellt wurden. Deutlich gesunken ist im Vergleich die Schutzquot­e: Wurden im Jahr 2017 noch 45,5 Prozent der Antragstel­ler als asylberech­tigt oder Flüchtling anerkannto­der wurde subsidiäre­r Schutz gewährt und ein Abschiebun­gsverbot festgestel­lt, waren es im vergangene­n Jahr nur noch 34,9 Prozent. 1194 Asylantrag­e wurden abgelehnt, weitere 2117 Verfahren erledigten sich dadurch, dass der Asylantrag zurückgezo­gen wurde oder sich herausstel­lte, dass gemäß der Dublin-Verordnung ein anderer EU-Mitgliedss­taat zuständig ist.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres ist die Schutzquot­e sogar noch leicht auf 34,3 Prozent gesunken, teilt das Bamf mit. Bis Ende April wurden knapp 1500 Asylanträg­e gestellt, die meisten wiederum von Syrern (305) und Irakern (164), auf den Plätzen 3 und 4 rangieren indes Serbien (144 Anträge), das im Vorjahr nicht mehr zu den 10 Herkunftsl­ändern zählte, und Nigeria (125). Die Dauer der Asylverfah­ren beträgt in Thüringen aktuell 3,6 Monate.

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