Optische Industrie wächst
Volle Auftragsbücher, fehlende Fachkräfte
Thüringens optische Industrie ist mit gut gefüllten Auftragsbüchern auf Personalsuche, um Kapazitäten auszubauen. Derzeit würden 600 neue Mitarbeiter gesucht, geht aus einer am Freitag in Jena von der Branchenvereinigung Optonet vorgelegten Umfrage hervor. Zwei von drei der derzeit 180 Photonik-Firmen in Thüringen schauten sich nach Fachleuten zur Besetzung von Stellen um. Fast ein Drittel der Firmen bewerteten laut Umfrage ihre Geschäftslage mit sehr gut, 51 Prozent mit gut, sagte Optonet-Geschäftsführer Thomas Bauer.
Thüringen hat eine lange Tradition in der Optik. Den Grundstein hatte der Mechaniker Carl Zeiss Mitte des 19. Jahrhunderts in Jena gelegt. Nach der Wiedervereinigung stand die Branche mit dem damals dominierenden Kombinat Carl Zeiss Jena auf der Kippe. Viele Firmen gründete sich jedoch aus oder entstanden neu.
Heute arbeiten in der Photonik, wie die Branche offiziell heißt, nach Angaben von Optonet etwa 16 200 Menschen, davon 1600 in der Forschung von Universitäten oder Instituten. Der Jahresumsatz liege bei rund 3,3 Milliarden Euro, zwei Jahre zuvor waren es 3,1 Milliarden Euro. Davon werden 67 Prozent im Export erwirtschaftet. (dpa)