VW bringt Lkw-Tochter Traton an die Börse
Der Erlös soll in die E-Mobilität investiert werden. Volkswagen will sich künftig stärker auf das Autogeschäft konzentrieren
Volkswagen bringt seine Lkw-Tochter Traton mit einem kleinen Aktienanteil an die Börse. Der Konzern kündigte an, zwischen zehn und 11,5 Prozent der Dachgesellschaft mit den beiden Lkw- und Busherstellern MAN und Scania zu platzieren. Das soll bis zu 1,9 Milliarden Euro einbringen. Insgesamt würden bis zu 57,5 Millionen Aktien in einer Preisspanne zwischen 27 und 33 Euro pro Stück angeboten. Damit fällt der Börsengang deutlich kleiner aus als ursprünglich erwartet. Traton-Chef Andreas Renschler hatte zunächst ein Erlös von bis zu sechs Milliarden Euro für einen Anteil von 25 Prozent vorgeschwebt.
Eigentlich hatte VW die LkwSparte schon vor Ostern an die Börse bringen wollen. Das Vorhaben wurde aber mit Verweis auf das schwache Marktumfeld im März überraschend gestoppt – und erst vor Kurzem wieder angegangen. Analysten schätzen, dass VW bei einem günstigeren Marktumfeld weitere Anteile platzieren wird. „Man hält den Börsengang zunächst klein, weil die Bewertung nicht da ist, wo man sie erhofft hatte“, sagte Marc-Rene Tonn vom Bankhaus M. M. Warburg. Der Börsengang ist ein dringend nötiger erster Schritt für den Strukturwandel bei Volkswagen. Insidern zufolge treffen die Wolfsburger bereits Vorbereitungen, um sich vom Getriebehersteller Renk zu trennen. Volkswagen hatte Mitte Mai angekündigt, den Konzernumbau voranzutreiben und sich stärker auf das automobile Kerngeschäft zu konzentrieren. Für Randbereiche wie Renk und die Großmotorentochter MAN Energy Solutions würden Lösungen gesucht. Auch der Verkauf der Motorradtochter Ducati, der 2017 abgeblasen wurde, könnte Insidern zufolge wieder auf den Tisch kommen. Die Erlöse aus dem Börsengang könnte VW zum Ausbau seiner E-Auto-Aktivitäten einsetzen. (rtr)