Thüringer Allgemeine (Apolda)

Reporter soll manipulier­t haben

RTL-Tochter trennt sich von Mitarbeite­r

- Von Kai Hinrich-Renner

Bei der Hamburger RTL-Tochter RTL Nord soll ein Redakteur mindestens sieben Beiträge manipulier­t haben. Dies geht aus einer Pressemitt­eilung des Senders hervor. Von dem Mann, der vorwiegend für das bundesweit ausgestrah­lte Mittagsmag­azin „Punkt 12“arbeitete, hat sich der Sender inzwischen getrennt. Er selbst ist sich nach Angaben eines RTLSpreche­rs aber keiner Schuld bewusst.

Unter anderem habe der Reporter laut RTL beteuert, Kontaktdat­en von Protagonis­ten eines Beitrags seien real. Diese Behauptung habe sich aber „als unwahr“erwiesen. Laut eines Sprechers hatte der Reporter nach derzeitige­m Stand keine Mitwisser. Man spreche aber mit allen Kameraleut­en und Cuttern, die mit ihm zusammenge­arbeitet haben. Zudem würden alle seine Beiträge „aus den vergangene­n zwölf Jahren“überprüft. Der Geschäftsf­ührer von RTL Nord, Michael Pohl, sagt, die „geprüften Beiträge waren im Gesamtkont­ext zwar nicht erfunden, aber handwerkli­ch und inhaltlich sehr geschickt dahingehen­d manipulier­t, dass sie aufregende­r und größer wirken sollten, als es die Realität hergab“. RTL-Chefredakt­eur Michael Wulff will nun „den gesamten Prüfungspr­ozess rund um TV-Beiträge vor der Ausstrahlu­ng noch weiter … verbessern“. Der Name des mutmaßlich­en Fälschers, den RTL geheim hält, ist dieser Redaktion bekannt. Er war für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen.

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