Teleskop auf Spuren des Urknalls
Karte des Weltalls soll entstehen
Mit Röntgenstrahlen den Kräften des Urknalls auf der Spur: Das deutsche Teleskop eRosita soll Forschern einen neuen erhellenden Blick auf die Dunkle Energie des Universums ermöglichen. Am Ende soll eRosita eine Himmelskarte liefern, die das Universum und seine Entwicklung in bisher unerreichter Qualität abbildet. Am Freitag, 21. Juni, soll eine russische Rakete das Teleskop als Teil des Weltraumobservatoriums Spektrum-RG vom Weltraumbahnhof Baikonur ins All bringen. Forscher sprechen vom größten bilateralen russischdeutschen Raumfahrtprojekt.
Die Hoffnungen sind groß. „Ich will nicht sagen, dass wir das Rätsel um diese Dunkle Energie lösen werden, aber wir sind ihr zumindest auf der Spur“, sagt Peter Predehl, wissenschaftlicher Leiter von eRosita beim Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München. „Das Teleskop bietet ein riesiges Potenzial.“
Über Röntgenstrahlung soll eRosita (extended Roentgen Survey with an Imaging Telescope Array), gebaut unter Federführung des Garchinger Instituts mit Beteiligung weiterer Einrichtungen in Deutschland und Russland, die Entwicklung des Alls und seine Strukturen sichtbar machen. Weil Licht von fernen Galaxien lange unterwegs ist, kann das Teleskop bis zu sechs Milliarden Jahre zurückblicken. „Wir können in die Vergangenheit gucken und wir können sehen: Wie sah das Universum damals aus, wie sieht es heute aus“, sagt Predehl. (dpa)