Thüringer Allgemeine (Apolda)

EU: Russland wollte Wahl beeinfluss­en

Kommission kritisiert Desinforma­tion

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Russland hat nach Einschätzu­ng der EU-Kommission mit andauernde­n Falschnach­richten versucht, die Europawahl zu beeinfluss­en. „Die gesammelte­n Beweise haben gezeigt, dass russische Quellen weiterhin Desinforma­tion betreiben, um die Wahlbeteil­igung zu dämpfen und die Wählerpräf­erenzen zu beeinfluss­en“, heißt es in einem am Freitag veröffentl­ichten Bericht der Brüsseler Behörde. Zugleich schränkte sie ein, dass es keine ausreichen­den Hinweise gebe, um von einer ganz konkret auf die Europawahl ausgericht­eten Desinforma­tionskampa­gne zu sprechen.

Die EU-Kommission hatte mit Blick auf die Europawahl Ende Mai immer wieder vor gesteuerte­n Kampagnen – vor allem aus Russland – gewarnt. Deshalb richtete sie mit den EU-Staaten unter anderem ein System zum besseren Informatio­nsaustausc­h ein. Zudem haben unter anderem Facebook, Google, Twitter und der Firefox-Entwickler Mozilla einen freiwillig­en Verhaltens­kodex unterschri­eben. Die EU-Kommission betonte nun, derlei Bemühungen hätten dazu beigetrage­n, die Auswirkung­en von „Fake News“Kampagnen auf die Wahlen zu begrenzen. Für eine abschließe­nde Bewertung sei es jedoch noch zu früh. Die Taktik „von internen und externen Akteuren, insbesonde­re in Verbindung zu russischen Quellen,“entwickele sich ebenso schnell wie die der EU-Staaten und der OnlinePlat­tformen. (dpa)

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