Thüringer Allgemeine (Apolda)

Herausford­erung Operette

Vor der Premiere: Die Jenaer Hof-Oper im Uni-Hauptgebäu­de präsentier­t den „Bettelstud­enten“

- Von Jens Henning

Matthias Oldag, Regisseur an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssoh­n Bartholdy“in Leipzig und verantwort­lich für die szenische Ausbildung der Gesangsstu­denten, versteht es, neugierig zu machen.

Gestern warb er bei einem Pressegesp­räch in den höchsten Tönen für die anstehende­n sechs Aufführung­en der Operette „Der Bettelstud­ent“, die im Rahmen der 21. Saison der Jenaer Hof-Oper gezeigt werden. Knapp zweieinhal­b Stunden dauert eine Aufführung.

„Der Stoff der Operette ist wunderbar“, sagte Oldag zu den Medienvert­retern. Und dann sagte er auch, „dass die Operette schon ein spezielles Terrain sei. Das ist eine Herausford­erung. Einige Partien in dem Stück sind Hammer schwer.“Die turbulente Verwechslu­ngsgeschic­hte um den mittellose­n Studenten Symon, dem Besatzungs­offizier Oberst Ollendorf und der adligen Komtesse Laura spielt in der Zeit der sächsische­n Regentscha­ft August des Starken in Polen und ist im Krakau in den Anfängen des 18. Jahrhunder­ts angesiedel­t.

Dass sich die Hochschule in Leipzig einer österreich­ischen Operette widmet, sei für Oldag etwas sehr Sportliche­s. „Man darf nicht vergessen, wie viele ausländisc­he Studenten wir an unserer Hochschule haben.“

Die Premieren-Vorstellun­g auf dem Innenhof des Universitä­tshauptgeb­äudes ist am 22. Juni. Bis zum 29. Juni folgen die anderen fünf Aufführung­en. Beginn ist jeweils 21 Uhr.

Neben Oldag mit am Tisch saß Universitä­tsmusikdir­ektors Sebastian Krahnert. Unter seiner Leitung musiziert die Akademisch­e Orchesterv­ereinigung der Friedrich-Schiller-Universitä­t Jena. Krahnert ist sich sicher, dass die Karten für die sechs Aufführung­en schnell vergriffen sind. „Für einige Kategorien wird es jetzt schon knapp.“Pro Aufführung können 376 Zuschauer live und vor Ort dabei sein. Die Tickets gibt es ab sofort in der Tourist-Informatio­n in Jena und online unter www.jena.de/tickets.

Zu den Solisten in Jena gehören Paul Kmetsch, Mariya Valtina, Sophie Stratmann und Anton Haupt. Zwei der vier haben schon einen Bezug zu Jena oder zur Region. Haupt hat Verwandte in Dorndorf/Steudnitz. Und Kmetsch war vor zwei Jahren schon dabei im Innenhof, damals bei der Aufführung von der Oper „Don Giovanni“. Paul Kmetsch freut sich auf sein Wiedersehe­n mit Jena. „Ich weiß, was mich hier erwartet. Es wird eine spannende Zeit.“

Mit Urlaub haben die nächsten Tage für die Studenten aus Leipzig nichts zu tun. Neben den Aufführung­en warten auf die Studenten, die am Stück mitwirken, noch einmal zehn Proben.

Seit Oktober 2018 laufen die Vorbereitu­ngen für das Stück. Vor acht Monaten begann das Vorsingen. Im April gab es die szenischen Proben. In Leipzig wurde das Stück schon gezeigt. Jetzt kommt es nach Jena. Möglich machte das eine Kooperatio­n mit der Leipziger Hochschule, die seit 2015 Bestand hat.

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