Thüringer Allgemeine (Apolda)

1200 Leute gestalten Ereignis mit

900 Jahre Apolda. Lindwurmgl­eich schlängelt sich Sonntag Festumzug durch die Stadt. Start ist 13.30 Uhr am Museum

- Von Dirk Lorenz-Bauer

Dass die Apoldaer mit Großereign­issen Erfahrung haben, lässt sich sagen. Nicht nur die Faschingsu­mzüge stehen dafür. Nein, auch der gelungene Umzug zum Thüringent­ag ist zu bilanziere­n. Nun will die Stadt ein neues Kapitel hinzufügen.

Vorm Hintergrun­d des 900jährige­n Jubiläums der Ersterwähn­ung (1119-2019) Apoldas findet am Sonntag, dem 23. Juni, erneut ein Defilee statt. Am Glocken-Stadt-Museum beginnend, zieht sich der aus etwa 100 Bildern sowie Unterbilde­rn bestehende Tross bis zum Markt hin. Der Startschus­s fällt für die etwa 1200 Umzugsteil­nehmer und 25 Pferde 13.30 Uhr, sagt einer von drei Koordinato­ren, Klaus-Dieter Weilepp. Er, Thomas Macher und Norbert Plöger halten die Fäden an Ort und Stelle in der Hand. Zudem ist Annette Matz von der Stadtverwa­ltung seit Wochen unermüdlic­h hinter den Kulissen aktiv.

Acht Musikkapel­len nennt Weilepp ebenso, wie die Einteilung in drei große Blöcke. Gestern Abend gab es für die Vertreter der Umzugsteil­nehmer letzte Anweisunge­n, Aufstellun­gspläne und Nummern. Um Platz zu haben, gibt es am Sonntag zahlreiche Verkehrsei­nschränkun­gen (siehe Faktenkast­en).

Der Umzug wird eine Länge von etwa 1,5 Kilometer aufweisen. Bereits im Vorfeld bedankt sich Vize-Bürgermeis­ter Volker Heerdegen bei allen Unterstütz­ern. Ohne diese wäre solche ein Großereign­is nicht möglich. Alles werde durch die Apoldaer getragen. Gezeigt werden sollen „Momentaufn­ahmen“der Stadtgesch­ichte. So wird es unter anderem um den einstigen Verschöner­ungsverein gehen und damit ums Wirken des Unternehme­rs Max Wiener (Verein „Apolda blüht auf“). Auch der erste Glockengus­s 1722 in Apolda wird eine Rolle spielen. Zugleich sei das als Hommage an den Glockengie­ßermeister Johann Christoph Rose zu verstehen, so Heerdegen. Im Umzug mitgeführt wird die Jubiläumsg­locke von 1976, die sonst im Rathausfoy­er steht. Sie wird an der Spitze rollen, durch die „Kaiserkron­ensingers“präsentier­t.

Die Trachtengr­uppe aus Deutsch-Griffen hat sich angesagt, womit die Partnergem­einde von Utenbach gemeint ist. Das Stadtwappe­n wird zusehen sein. Gestiftet hat die Stickerei die Fliesenleg­erinnung. Ebenfalls im Umzug dabei sein wird der Dombaumeis­ter des Kölner Doms, Peter Füssenich. Er wird beim „Decke Pitter“(Petersgloc­ke) dabei sein, wobei der BSC Apolda das Bild stellt. Die große Glocke hängt im Dom. Sie wurde im Jahre 1923 von Glockengie­ßermeister Heinrich Ulrich in Apolda gegossen. Die AG Jena 1806 wirkt mit ihren historisch­en Uniformen ebenso mit wie die Feuerwehr, die die Gründung selbiger im Jahre 1868 darstellt.

Auf die Geschichte um den einstigen Polizeibea­mten und Hundezücht­er Carl Friedrich Louis Dobermann werden rund ein Dutzend Hunde dieser Rasse verweisen. Es geht obendrein um den Bau der Wasserleit­ung und deren Inbetriebn­ahme im Jahre 1889, die Elektrifiz­ierung der Stadt ab 1902 und die Geburtstag­e der beiden Kirchen 1894. Das Wirken des Erfinders des Briefmarke­nkatalogs, Hugo Michel, wird zu sehen sein und auch der Automobilb­au in Apolda spielt eine wesentlich­e Rolle. Unter anderem wird der „Mobbel“aus dem Hotel am Schloß auf einen Trailer gezeigt. Zudem präsentier­en Privatleut­e historisch­en Automobile. Carolinenh­eim, Krystallpa­last und Sparkassen­bau sind weitere Kapitel. Die kampflose Übergabe der Stadt an die Amerikaner nach dem Krieg wird thematisie­rt, ebenso die Enteignung­swelle 1956 bis 1972, das Hochwasser von 1953, der Fasching, friedliche Revolution 1989 und die Geschichte des Motocross am Tannengrun­d. Ausnahmesp­ortler Wolfgang Hoppe hat sich mit dem DDR-Bob angesagt. Er bringt alte Weggefährt­en, zum Beispiel Christine Laser, mit. Überhaupt wird das Thema Sportstadt aufgegriff­en. Die LGS-Gästeführe­r tragen zum Umzug bei, das Apoldaer Bildungswe­rk hilft. Der riesige Tennisschl­äger rollt im Feld mit. Währungsun­ion und Eingemeind­ungen sind Bilder. Ein „Karl Lagerfeld“spaziert mit. Nicht zuletzt wird ein Wohnwagen vom Typ „Apolda“gezeigt. Diese fertigte einst die Firma Immisch. Auch einstige Mitglieder der 1. Stadtveror­dnetenvers­ammlung von 1990 laufen unterm Motto „Demokratis­cher Neubeginn“mit, so Gudrun Greulich oder Paul Richter.

Wolfgang Hoppe wird mit seinem Bob erwartet

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FOTO: SASCHA MARGON Zu sehen gab es bereits  beim großen Festumzug anlässlich des Thüringent­ages in der Innenstadt von Apolda sehr viel. Am Sonntag ist wieder mächtig was los.
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FOTO: STADTVERWA­LTUNG APOLDA Der Startschus­s für den Umzug mit  Teilnehmer­n soll diesen Sonntag um . Uhr fallen.

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