Gymnasiasten für historische Forschungen geehrt
Arbeiten zu Reichsbürgern, NS-Lebensborn und zu verfolgten Frauen in der DDR siegen beim Schülerwettbewerb
Nach einem Absturz bei Kella im Landkreis Eichsfeld hat ein Paraglider mehrere Stunden in einem Baum festgehangen und musste von Rettern befreit werden. Der 71 Jahre alte Mann war nach Polizeiangaben mit einem anderen Gleitschirmflieger in der Luft zusammengestoßen und daraufhin in den Baum gestürzt. Erst nach mehreren Stunden konnten ihn Höhenretter am Montagabend von dort herunter holen. Der Mann sei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es gestern weiter. Der andere Gleitschirmflieger wurde nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt. Bisher gehen die Ermittler davon aus, dass es wegen eines plötzlich einsetzenden Aufwinds zu dem Unfall kam und kein strafrechtlich relevantes Ereignis vorliegt. Bei Kella befindet sich ein Start- und Landeplatz für Paraglider. (dpa)
Wer oder was sind die Reichsbürger und warum legen sie sich mit dem Staat an? Für ihre Untersuchung „Reichsbürger in Deutschland – gefährliche Blindgänger?“wurden die Gymnasiasten Benedikt Bathe, Hanna Noemi Kleinert, Johannes Nowesky und Pia-Elise Sicker von der Edith-Stein-Schule in Erfurt gestern mit dem 1. Preis beim diesjährigen Schülerwettbewerb der Stiftung Ettersberg ausgezeichnet. Die Jury aus Pädagogen, Historikern und Journalisten–darunterauchVertreter dieser Zeitung – begründete ihre Wahl mit der vielschichtigen Herangehensweise der Jugendlichen an das Phänomen der Reichsbürger sowie deren Genese, Weltsicht und Konfliktpotenzial.
Der 2. Preis ging an Almire Ibrahimi, Isabell König, Juliane Wesser und Tanja Wilde vom Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium in Gera für deren Seminarfacharbeit zum nationalsozialistischen „Lebensborn“. Aufwändig recherchierte Biographien der damals unmittelbar betroffenen Kinder machten familienbiografische Brüche und Zwiespälte sowie langfristige Folgen der deutschen Diktaturerfahrungen begreifbar, sagte Laudator und Jury-Leiter Frank Biewendt im Kubus der Gedenkstätte Andreasstraße.
Um die spezielle Situation von politisch verfolgten Frauen im DDR-Frauengefängnis Hoheneck geht es in der Preisträgerarbeit von Lilli Bieler, Florine Schack, Arthur Sonnefeld, und Alexis Urtecho Valverde aus der Jenaplan-Schule in Jena. Den 3. Preis begründete die Jury mit viel eigenem Engagement und großer Selbstmotivation der jungen Autorinnen, die individuelle Hafterfahrungen der Betroffenen in den Mittelpunkt ihrer Untersuchungen und Zeitzeugeninterviews stellten.
Auch in diesem Jahr durften sich wieder mehrere junge Forscherteams verschiedener Thüringer Gymnasien über Sonderpreise für hervorhebenswerte Aspekte wie etwa einen besonderen Gegenwartsbezug oder die engagierte Spurensuche im eigenen regionalen Umfeld freuen. Die fünf Preise vergab die Jury nach Erfurt, Vacha, Weimar (2 x) und Bad Berka.