Schuberts Originalbesetzung wiederentdeckt
Philharmonisches Kammerkonzert voller Kontraste
Das vorletzte Kammerkonzert dieser Spielzeit war Werken in Streicherbesetzung gewidmet und bot neben Bekanntem seltener zu Hörendes. Die Ausführenden: Weronika Tadzik und Christoph Hilpert (Violine), Christian Götz und Frederik Nitsche (Viola) sowie Alma-Sophie Starke (Violoncello) sorgten zu Beginn mit der Wiedergabe der Ouvertüre für Streichquintett c- Moll D 8 von Franz Schubert insofern für Überraschung, als das Stück in dieser Besetzung selten zu hören ist. Komponiert hatte es der damals 14-Jährige, später aber als Quartett ediert. 1979 wurde die Originalfassung wieder entdeckt.
Nicht nur dieses Detail ist interessant, sondern die Gesamtwirkung bis heute, denn man meint eine Ouvertüre im klassischen Stil zu vernehmen, sozusagen Start in ein für alle Ausführenden hoch virtuoses Programm im Zusammenspiel. Nicht minder mit der Wiedergabe des Streichquartetts Nr.1 CDur op. 37 aus der Feder des Polen Karol Szymanowski. Was da in drei Sätzen an Steigerungen, aber auch Momenten voll Poesie bis zum abschließenden sich ins Groteske begebende Szenerie darbietet – einfach fantastisch.
In solchem Kontext bot die Wiedergabe des Streichquintetts Nr. 2 G- Dur op. 111 von Johannes Brahms den beinahe klassisch anmutenden Abschluss mit spätromantischem Flair. Vom feierlich wirkenden Beginn über ein wenig Pathos im Adagio, tänzerisch bewegt im Allegretto und dem Allegro assai wirkungsvoll endend. Da blieben keine Wünsche offen. Langer Beifall und zugleich Bewunderung für die Aktivitäten der Orchestermusiker.