Taubert plant Thüringer Dienstleister
Gera favorisiert sächsischen Verband
Nach dem Saale-OrlaKreis will sich auch die Stadt Gera dem Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen anschließen. Der neue Stadtrat soll in der kommenden Woche darüber befinden.
Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) beobachtet die Entwicklung mit Sorge. Sie hofft stattdessen darauf, dass sich die kommunalen Spitzenverbände in Thüringen auf einen gemeinsamen IT-Dienstleister verständigen. „Die Thüringer Kommunalordnung birgt Besonderheiten, die ein auf Thüringen spezialisierter Anbieter besser abdecken kann“, sagt Taubert. Hinter den Kulissen gebe es schon seit zwei Jahren Gespräche mit dem Gemeinde- und Städtebund sowie dem Landkreistag, weil die IT-Anforderungen an alle Kommunen steigen und dies am besten mit einer Kooperation zu bewältigen ist.
In der ersten Stufe soll dieser Dienstleister die zentrale Vergabe und Beschaffung im Bereich Technik übernehmen. Er soll Rahmenverträge für Standardsoftware und Hardware ausschreiben und abschließen, so dass sich Kommunen aus einem Warenkorbsystem bedienen können. Im weiteren Schritt bietet der Dienstleister beispielsweise Projektmanagement, Schulungen und Konzepte zum Datenschutz.
Eine Kienbaum-Umfrage hat ergeben, dass mehr als 90 Prozent der Kommunen einen kommunalen IT-Dienstleister befürworten.
Sachsen hat mit seinem Zweckverband bereits einen solchen Dienstleister aufgebaut und deshalb Vorsprung. Der gemeinsame Einkauf von Technik könnte schnell starten. Fachleute aus dem Finanzministerium sehen aber Nachteile für Thüringer Kommunen, die beitreten.