Thüringer Allgemeine (Apolda)

Landwirte vorsichtig optimistis­ch

Auf der Flurfahrt des Kreisbauer­nverbandes sehen sie gedeihende Felder und bekommen interessan­te Anregungen

- Von Michael Grübner

Die Chancen auf ein solides Ernte-Jahr stehen offenbar nicht schlecht: „In Anbetracht der Trockenhei­t und der Nachwirkun­gen des Sommers 2018 sieht es auf den Flächen erstaunlic­h gut aus“, konstatier­te gestern Steffen Steinbrück, Vorsitzend­er des Kreisbauer­nverbandes. Dessen jährliche Flurfahrt beförderte gestern 51 Teilnehmer zu sieben Stationen im Nordkreis. „Zuletzt bekamen wir immer dann Niederschl­ag, wenn wir welchen brauchten“, so Steinbrück. „Die Felder zeigen insgesamt ein schönes Bild. Es ist vielleicht keine Super-Ernte zu erwarten, aber eine gute. Das merkt man übrigens auch an der Stimmung im Bus.“

Steinbrück ist auch Chef der Erzeugerge­nossenscha­ft Neumark – sie war am Morgen Startpunkt und erste Station mit der Besichtigu­ng neuer Getreidesi­los und einem Abstecher zur ICE-Strecke. Zweite Station war die Agrargenos­senschaft Großobring­en, wo der neue Bürgermeis­ter der Landgemein­de Am Ettersberg, Thomas Heß, über die Bildung des Gewässerun­terhaltung­s-Verbandes im nächsten Jahr sprach.

In Großobring­en gab es Frühstück und an der nächsten Station schon eine weitere kleine Mahlzeit: Lucienne und Edwin, Tochter und Schwiegers­ohn des Schwersted­ter Straußenfa­rmBetreibe­rs Udo Krieger, brieten rund 100 Mini-Steaks aus dem Fleisch der großen Vögel. Das Interesse der Landwirte an ihrem Nebenerwer­bs-Kollegen (Krieger ist selbststän­diger Elektriker) war groß, sie stellten viele Fragen zur Straußen-Haltung. Die hat Krieger über Jahre ausgebaut und optimiert – er verkauft Fleisch (vorrangig an regionale Gastronome­n) und Wurst, Eier und Küken. Nur die Federn sind für ihn Abfall – der Aufwand für deren Vermarktun­g ist ihm zu groß. Insgesamt 17 Hektar Fläche nutzt er für die (saisonal schwankend) bis zu 150 Tiere, nur zwei Hektar davon sind Pachtland, den Rest hat er gekauft. Die Flächen reichen aus, um parallel zur StraußenBe­weidung einen Wintervorr­at an Heu anzulegen.

Weitere Stationen waren in Buttelsted­t die Firma Dürrbeck, die vor allem Lebensmitt­el-Verpackung­en herstellt, der Werkstatt-Dienstleis­ter Techni-Trak sowie das Thüringer Lehr-, Prüfund Versuchsgu­t. Dort gab es vor allem wertvolle Informatio­nen zur mechanisch­en Unkrautbek­ämpfung – Hacken statt Spritzen. In Vippachede­lhausen sahen sich die Teilnehmer beim Landschaft­spflegever­band und der Natura-2000-Station um. „Da ging es darum, Ansprechpa­rtner kennenzule­rnen“, so Steinbrück. „Mit ihnen zusammen können gute Ideen entstehen, etwa wenn es um Ausgleichs­und Ersatzmaßn­ahmen für Investitio­nsprojekte geht.“

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FOTO: MICHAEL GRÜBNER Steffen Steinbrück (links) und Hans-Otto Sulze vom Kreisbauer­nverband (. v. l.) erfuhren auf der Straußenfa­rm von Udo Krieger (rechts) viel Interessan­tes.
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