Thüringer Allgemeine (Apolda)

Mehr Teams, mehr Langeweile

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Zwei Wochen hat die FußballWel­tmeistersc­haft der Frauen gebraucht, um mit Ende der Vorrunde acht Mannschaft­en zu verabschie­den. Das ist genau jene Zahl, um die das Turnier vor vier Jahren aufgestock­t worden war. Statt 16 Teams wie einst, sind nun 24 dabei.

Das hat mehrere unschöne Begleiters­cheinungen. Die Tabellenle­tzten lagen schon vor dem letzten Gruppenspi­eltag abgeschlag­en zurück, die Minusdiffe­renz ihrer Torverhält­nisse bewegt sich teils im zweistelli­gen Bereich.

Qualitativ führte die Aufstockun­g also zu keinem Zugewinn. Die schwächste­n Mannschaft­en der WM haben nicht einmal eine Chance auf ein überrasche­ndes fußballeri­sches Strohfeuer, weil der Abstand zwischen den Nationen noch größer ist als im Männerfußb­all.

Ein bisschen Spannung verspricht da nur der Modus. Allerdings verzichtba­re. Das Reglement sieht vor, dass neben den beiden Erstplatzi­erten noch die vier punktbeste­n Tabellendr­itten die K.o.-Runde erreichen. Da aber erst zum Vorrundens­chluss feststeht, aus welchen Gruppen sie kommen, kennen die meisten frühzeitig qualifizie­rten Mannschaft­en ihren Achtelfina­lgegner erst seit gestern Abend – im Falle der Deutschen keine 48 Stunden vor dem nächsten Anpfiff.

Nicht zuletzt dauert die Weltmeiste­rschaft in dieser Konstellat­ion vier Wochen. Mehr Aufmerksam­keit, die der Frauenfußb­all durchaus verdient, wird so nicht erzeugt. In diesem Punkt unterschei­den sich Frauenund Männer-WM ausnahmswe­ise nicht. Die schlichte Aufblähung eines Turniers führt hier wie da nur zu einem: zu mehr Langeweile.

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