Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ein Spiel mit vielen Fragezeich­en

Erfurter Kicker fühlen sich diskrimini­ert

- Von Jakob Maschke

Ein juristisch­es Nachspiel hat die Partie in der Fußball-Kreisoberl­iga der AJunioren am 19. Mai zwischen dem FSV 1921 Herbsleben und dem ESV Lok Erfurt II. Gästetrain­er Thomas Woithe brach das Spiel zur Halbzeit beim Stand von 3:1 für Herbsleben ab, weil mehrere seiner ausländisc­hen Spieler, vornehmlic­h Mohammed Faez Sabbagh, von Herbsleben­er Spielern rassistisc­h beleidigt worden seien. Dabei seien Begriffe wie „schwarze Kuh“, „Schwarzbro­t“, „schwarze Sau“und „Kohle“gefallen. Mehrere Lok-Spieler, auch deutsche, hätten dies bezeugen können, doch der Schiedsric­hter, der nichts mitbekomme­n habe, hätte ihre Hinweise ignoriert.

Beim Versuch, in der Halbzeitpa­use dem Schiedsric­hter den Grund ihres Spielabbru­chs zu erklären, seien Woithe und zwei seiner Spieler von Herbsleben­er Vereinsoff­iziellen bedrängt und beschimpft worden. Ebenso beim Verlassen des Sportgelän­des „wurden wir von den circa 40 bis 50 Zuschauern in einer aggressive­n Art und Weise angepöbelt, wie wir es noch nie erlebt haben“, so LokTrainer Woithe in seiner Stellungna­hme.

Diese unterschei­det sich krass von der Version der Herbsleben­er. Laut ihnen sei das Spiel ohne besondere Vorkommnis­se abgelaufen.

In erster Instanz entschied das Sportgeric­ht zugunsten Herbsleben­s, da Aussage gegen Aussage steht und der Lok-Trainer das Spiel widerrecht­lich abgebroche­n habe. Lok Erfurt hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

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FOTO: ANDREAS STUHR Freundscha­ftlicher Handschlag: Muhammed Abdo aus Syrien (links, jetzt Erfurter Kickers) und René Unverzagt waren einst Teamkolleg­en bei Lok Erfurt.

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