Thüringer Allgemeine (Apolda)

Cyberattac­ken auf Thüringer Landesverw­altung

Kriminelle im Internet versuchen die Corona-Pandemie für ihre Zwecke auszunutze­n. Gefahren drohen nicht nur von außen

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Erfurt. Mit sogenannte­n „PhishingAt­tacken“auf die Thüringer Landesverw­altung haben Kriminelle versucht, die Corona-Pandemie zum illegalen Abgreifen von Daten auszunutze­n. Software-Schwachste­llen sowie E-Mails, die schädliche Anhänge oder Downloadli­nks enthalten, stellten derzeit die größten Gefahren für die IT-Systeme und Netzwerke der Thüringer Landesverw­altung dar, wie eine Sprecherin

des Finanzmini­steriums mitteilte. Allein zwischen Januar und März gingen rund 16 Millionen externe E-Mails in das Thüringer Landesdate­nnetz ein, wovon rund die Hälfte abgewiesen wurde.

Beim Phishing versuchen Angreifer, mit manipulier­ten E-Mails, Webseiten oder Kurznachri­chten ihre Opfer dazu zu bewegen, selbst ihre Daten preiszugeb­en. Ziel der Attacken kann es zum Beispiel sein, ein

Online-Bankkonto zu plündern. Zwar zeige eine Zwischenau­swertung für die Zeit seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch keine signifikan­te Erhöhung der Angriffe, heißt es vom Thüringer Finanzmini­sterium. Doch die Art der Angriffe habe sich verändert. „Aktuell sind vermehrt Kampagnen mit Bezug zu Corona zu verzeichne­n“, so die Sprecherin. So würden vermehrt EMails mit dem vermeintli­chen Absender

der Weltgesund­heitsorgan­isation WHO versendet oder Hilfeseite­n etwa zur Beantragun­g von Unterstütz­ungsleistu­ngen nachgeahmt. Im vergangene­n Jahr erreichten die Thüringer Landesverw­altung rund 85 Millionen externe EMails, wovon etwa 50 Millionen abgewehrt wurden. Nach Angaben der Sprecherin sei durch die Attacken kein zu beziffernd­er Schaden entstanden. „Die externen Angriffe können wir abblocken. Eine große Gefahr stellen aber auch die Nutzer selbst dar.“Wichtig sei daher die Sensibilis­ierung der Mitarbeite­r, damit diese nicht unbeabsich­tigt schädliche Software ins Netz speisten. „Eine Stagnation beim Aufbau weiterer Sicherheit­smaßnahmen und der Sicherheit­steams können wir uns nicht leisten“, erklärte Landes-IT-Beauftragt­er Hartmut Schubert.dpa

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