Sanierung von Brücke in Gebstedt offenbart Geheimnisse
Instandsetzung der Brücke über den Huldenbach in Gebstedt nach gut einem halben Jahr abgeschlossen
Gebstedt. Unlängst erfolgte die offizielle Einweihung der sanierten Brücke über den Huldenbach in Gebstedt. Sie war von Oktober bis Mitte Juni für rund 68.000 Euro instandgesetzt worden. Das Besondere: Während der Arbeiten enthüllte das Bauwerk einen unerwarteten Teil seiner Geschichte.
Bekannt ist, dass die Brücke urkundlich in das 15. Jahrhundert zurück geht. Damals habe es sich aber wohl noch um eine Holzkonstruktion gehandelt. Von Süden kam die alte Straße von der Weinstraße über Ködderitzsch, vorbei an der Kirche und Vogtei in Gebstedt und bog direkt vor der Brücke weiterlaufend nach Schwabsdorf und Seena nach Eckartsberga ab. Diese Strecke
war wohl zum Ende des Mittelalters bzw. dem Anfang der Neuzeit ein Zweig der Via Regia zwischen Erfurt und Leipzig.
Vermutlich im 18. Jahrhundert wurde das Bauwerk als Steinbogenbrücke ersetzt und habe sich in diesem Zustand bis zu den 1970er-Jahren gehalten. In den 80ern erfolgte dann eine „kurze und heftige Kur“, so die Recherchen des Heimatvereins.
Im Verlauf der heutigen Straßenrichtung wurde sie mit Eisenbahnschienen überspannt, bekam eine Erweiterung für einen Fußweg sowie an den Fahrbahnrändern um die Schienen eine betonierte Schicht. Die Brücke selbst wurde mit Kies aufgefüllt und mit Betonsteinen
gepflastert. Durch die erweiterte Breite konnten nun auch die immer schwerer werdenden Fahrzeuge
der Landwirtschaft die Brücke queren und hinterließen ihre unvermeidlichen Spuren.
2018 wurden dann die ersten schweren Schäden festgestellt und die Reparatur veranlasst, die im Oktober 2019 begann. Ursprünglich war geplant, das Gewölbe wieder instand zu setzen und dann eine Betonabdeckung inklusive Gehweg darüber zu bauen. Auf Bitte des Heimatvereins Gebstedt wurde diese Planung geändert. Beim Rückbau zur ursprünglichen Brücke aus dem 18. Jahrhundert wurde nicht nur ein großer Teil des originalen Pflasters offenbar, sondern auch, dass die Brücke früher einem Weg folgte, der zur heutigen Straßenführung eine Abweichung von fast 20° hatte. Dadurch steht die Brücke heute etwas schräg und nicht parallel zur Straße. mak