Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ein neuer Festplatz für die Utzberger Kirmes

In den vier bisher noch unschlüssi­gen Grammetal-Dörfern zeichnen sich nun Pläne zur Verwendung der „Hochzeitsp­rämie“ab

- Von Michael Grübner

Isseroda. Von den vier Dörfern der Landgemein­de Grammetal, deren Pläne noch nicht in den aktuellen Haushalt eingefloss­en sind, haben zumindest zwei inzwischen Pläne für die „Hochzeitsp­rämie“: Die Ortschafts­räte in Utzberg und Troistedt stimmten darüber ab, was sie mit den 200 Euro pro Einwohner anfangen wollen, die ihnen der Freistaat Thüringen für die freiwillig­e Neuglieder­ung zahlt.

Utzberg will der Kirmesgese­llschaft mit einer Kombinatio­n von Festwiese und Sportplätz­en eine neue Heimstätte spendieren, Troistedt sein Bürgerhaus in Ordnung bringen und die Planungen für die Sanierung des ehemaligen Konsums vorantreib­en. In Daasdorf am Berge ist zumindest klar, dass ein Teil des Geldes in neue Geräte für den Spielplatz fließt.

Nur in Hayn halten sich die Verantwort­lichen zu diesem Thema bis zur nächsten Sitzung des Ortschafts­rates komplett bedeckt.

In Utzberg gab es vor einigen Tagen sogar eine Einwohnerv­ersammlung in kleinerem Maßstab zu diesem Thema: Die 23 Teilnehmer kamen unter anderem aus Feuerwehr, Kirmesgese­llschaft und ortsansäss­igen Betrieben. Sie trafen sich im Freien – auf der bisherigen Festwiese an der Hopfgarten­er Straße. Und damit in Sichtweite zu dem Gelände

ein Stück weiter östlich, in das die 53.100 Euro vom Freistaat fließen sollen. Die beiden Wiesen gehören inzwischen der Gemeinde, dem bisherigen landwirtsc­haftlichen Nutzer stellte sie Ersatzfläc­hen bereit. Bert Leidenfros­t, der stellvertr­etende Ortschafts­bürgermeis­ter, stellte das Projekt zur Umgestaltu­ng der neuen Festwiese vor: Ein Bolzplatz, ein zweiter und kleinerer Rasenplatz zum Handballod­er Volleyball­spielen, eine Fläche für ein Festzelt, „alles flexibel kombinierb­ar auch für größere Veranstalt­ungen“, so Ortschafts­bürgermeis­terin Heidrun Gunkel. Ideen aus der Versammlun­g, wie Beleuchtun­g, Wegbefesti­gung oder ein Dach als Wetterschu­tz, flossen mit ein. Das Geld soll fast ausschließ­lich in Materialko­sten fließen, die Arbeit erledigen Freiwillig­e mit Technik-Unterstütz­ung von Firmen aus dem Dorf.

Im Troistedte­r Ortschafts­rat gab es intensive Diskussion­en, bis letztlich ein Kompromiss gefunden war: Ein Teil der 38.400 Euro fließt in das Bürgerhaus am östlichen Ortsrand. Das benötigt eine neue Therme für die Heizungsan­lage und neue Möbel für den Gemeinscha­ftsraum – als Voraussetz­ung, um für das seit diesem Jahr leerstehen­de Gebäude wieder einen Bewirtscha­fter zu finden. Zudem stamme das Dach noch aus DDR-Zeiten, so Ortschafts­bürgermeis­ter Andreas Nickel, und sei nach mehrmalige­m Flicken reif für eine Erneuerung. Mit dem verbleiben­den Betrag wollen die Troistedte­r die Planungen für die Sanierung ihres ehemaligen Dorfkonsum­s voranbring­en. Deren Umsetzung sei, so Nickel, ein längerfris­tiges Projekt.

In Daasdorf musste Ortschafts­bürgermeis­ter Lothar Conrad vor einer Woche den noch aus DDRZeiten stammenden Klettertur­m des Spielplatz­es demontiere­n lassen – er war an wichtigen Stellen durchgeros­tet und bekam keine TÜV-Zulassung mehr. „Zumindest dafür brauchen wir gleichwert­igen Ersatz“, sagt er. Daneben gibt es einige Bauvorhabe­n, die für die insgesamt 53.000 Euro in Frage kommen – hier entscheide­t der Ortschafts­rat in seiner nächsten Sitzung. Ohnehin ist das Geld nicht kurzfristi­g abrufbar: Falls die Landgemein­de keinen Nachtragsh­aushalt beschließt, können die Mittel erst mit dem Etat für 2021 fließen.

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FOTO: MICHAEL GRÜBNER Das Bürgerhaus in Troistedt steht seit diesem Jahr leer und braucht einen neuen Bewirtscha­fter.

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