Ottmannshausens Freibad hat noch Platz
Bisher tummelten sich maximal 258 Besucher gleichzeitig auf dem Gelände und im Wasser. Obergrenze liegt bei 400
Ottmannshausen. Die Saison läuft bislang bestens im Freibad Ottmannshausen. Zwar muckt gelegentlich die Steuertechnik auf und verlangt danach, repariert zu werden. Und ausgerechnet in der Hoch-Zeit seines Jobs hat es Schwimmmeister Thomas Sachse für mehrere Wochen in den Krankenstand verschlagen. Doch um das eine kümmert sich bereitwillig die Gemeinde, um das andere der unverwüstliche Wolf Ammarell. Der „ewige“Schwimmmeister aus Stedten, der in diesem Monat seinen 79. Geburtstag feiert, ist wieder einmal Verantwortlicher auf Zeit.
Schon bei der Erarbeitung des Hygienekonzeptes, das den Ottmannshäuser Badbetrieb in Corona-Zeiten ermöglicht, hat er maßgeblich mitgewirkt. In den fünf Wochen, in denen das Freibad nun geöffnet ist, habe sich das Konzept sehr gut bewährt. Zu keinem Zeitpunkt habe es im Raum gestanden, das Bad wieder schließen zu müssen. Und ebenso wenig mussten die
Ottmannshäuser bisher Besucher wegen Überfüllung wieder nach Hause schicken, obwohl das Freibad des Nordkreises anders als etwa das in Weimar und in Bad Berka nicht auf den täglichen Zweischichtbetrieb gesetzt hat.
In Ottmannshausen können Gäste dieser Tage wie gewohnt Eintrittskarten für den gesamten Tag lösen. Zwar ist auch hier aufgrund der geltenden Abstandsregeln die Zahl der Gäste begrenzt, die sich gleichzeitig im Bad aufhalten dürfen – angesichts der Grundstücksgröße und Wasserfläche auf 400. Da die Otmannshäuser aber jeden zählen, der ins Bad kommt und es wieder verlässt, kann die Besucherzahl am Ende des Tages ganz regulär auch über der 400er-Marke liegen. So tummelten sich am Samstag vergangenen Woche insgesamt mehr als 500 Gäste im Freibad. Das Maximum derer, die zur gleichen Zeit hier zu Gast waren, lag bisher indes lediglich bei 258 Leuten – und damit noch recht weit unterhalb des erlaubten Grenze.
Zur Tüchtigkeit der Ottmannshäuser kommt auch das Glück: In diesem Jahr habe es bisher erfreulicherweise keine nennenswerten Badeunfälle oder andere Gründe, um Menschen gesundheitlich helfen zu müssen, gegeben. Aber, so weiß Wolf Ammarell: „Noch hat die Wespensaison nicht begonnen.“
Die Öffnungszeiten versucht der Schwimmmeister möglichst flexibel zu halten und dem Bedarf anzupassen. So lange das Schuljahr läuft, hat das Freibad eigentlich von 12 bis 20 Uhr geöffnet. „Wenn Leute allerdings schon etwas früher am Tor stehen und ich da bin, schaue ich natürlich nicht auf die Minute“, sagt Ammarell. Für die kommende Woche haben sich die Schulen aus dem Norden bereits für 8 Uhr zum Schwimmunterricht angesagt. Auch dann ist damit zu rechnen, dass der Schwimmmeister das Tor nach dem Unterrichtsende nicht bis zum Mittag wieder schließt, sondern für alle zahlenden Gäste früher öffnen wird.
Mit Beginn der Sommerferien empfängt Ottmannshausens Freibad seine Besucher dann ganz regulär täglich schon ab 10 Uhr – so, wie bereits jetzt an den Wochenenden.
Auch über den Nordkreis hinaus erfreut sich das Bad wie eh und je der Beliebtheit. Wenngleich das Schwanseebad ebenfalls geöffnet hat, sind draußen immer wieder Pkw mit Weimarer Kennzeichen geparkt. Und selbst aus Regionen, die mit Seen verwöhnt sind, zieht es Gäste hierher – wie in dieser Woche Mechthild Schäfer und ihren Enkel Liam aus Potsdam, die hier ihren Urlaub verbringen.