Endlich Klarheit haben
Kommen und Gehen bei den Fußballvereinen der Region. SC 1903 verliert drei Stammkräfte
Weimar. Der 30. Juni ist stets der Stichtag für die Wechsel von Spielern unter den Vereinen. In diesem Sommer kommt dem Datum eine besondere Bedeutung zu, da noch nicht einmal klar ist, ob die Saison fortgeführt oder abgebrochen wird. Kritiker monieren, dass eine Wettbewerbsverzerrung vorliege, wenn die Spielzeit im Herbst dann unter neuen, auch personell veränderten Voraussetzungen fortgeführt würde. Die Vereine der Region sind davon unterschiedlich betroffen.
Keinerlei Veränderungen gebe es beim FC Einheit Bad Berka, wie dessen Trainer Jan Hanke erklärt. „Wir haben keine Abmeldung von irgendeinem Spieler erhalten, haben auch noch keinen Neuen für uns gewinnen können“, sagt er. Schwierig sei es, mit potenziellen Neuzugängen zu verhandeln, da niemand so recht weiß, wie es weitergeht. Hanke rechnet deswegen auch damit, dass der Stichtag 30. Juni für Abmeldungen keinen Bestand habe, auch hier eine neue Regelung gefunden wird.
Anders sieht die Lage bei Bad Berkas Ligakonkurrent Schöndorfer SV aus. Die Weimarer geben einen Akteur ab, verpflichten dagegen gleich zwei, wie Übungsleiter Marcus Haubold verrät: So wird Steve Demme, erst im Januar aus Buttstädt gekommen, den Klub wieder verlassen, zurückgehen. Demme habe sich wohl mehr ausgerechnet, wie Haubold sagt, den erhofften Stammplatz aber nicht ergattert – und will nun wieder in Buttstädt spielen. Von dort kommt dagegen Maximilian Köditz – und das mit der Empfehlung von vier Toren bei 13 Einsätzen in der Kreisoberliga Erfurt. In der Region sei er kein Unbekannter, ließ der Flügelspieler doch schon in der Jugend des SC 03 Weimar mit guten Leistungen aufhorchen. Köditz sei ein gut ausgebildeter junger Fußballer – was er mit Maximilian Lietz aus Ettersberg gemein habe. Auch der entstammt der SC-Akademie und spielt fürderhin in Schöndorf. „Beide stehen für den Weg, den wir gehen wollen. Nämlich auf junge, talentierte Spieler setzen“, erklärt Haubold. Wie es im Thüringer Fußball und der Saison weitergehen wird, wisse er natürlich auch nicht. Inzwischen sei es ihm aber fast egal, wie. „Hauptsache, wir wissen endlich, wie die Perspektive aussieht, wann es wie weitergeht. Wir brauchen Klarheit“, sagt er. Dass man inzwischen wieder Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen dürfe, habe sich auch bis zu ihm herumgesprochen. Allerdings mache man davon in Schöndorf keinen Gebrauch. Bislang habe man trainiert, um die gute Laune wieder zu erlangen. Jetzt ist erst einmal Pause, bis der Verbandstag am 18. Juli klare Verhältnisse geschaffen habe.
Angefressen dürfte dagegen Trainer
Michael Junker von Verbandsligist SC 03 Weimar sein. Denn bei ihm flatterten gleich drei Abmeldungen ins Haus – und das von drei Stammkräften. David Unverricht und Marian-Lucian Stan-Cotti, so erzählt es Junker, müssten aus beruflichen Gründen kürzer treten. Stan-Cotti, früher im Nachwuchs von RW Erfurt, verschlägt es nach München, wo er bei der Bundeswehr ein Studium aufnehmen wird. Richt arg ins Kontor schlägt aber der Abgang von Marvin Schindler. Der Angreifer möchte höherklassig spielen, will in die Oberliga wechseln. Hier soll der FC Fahner Höhe die besten Karten haben.
Bislang keinerlei Veränderungen im Kader hat der VfB Apolda zu vermelden. Ihm seien keine Abmeldungen bekannt, erklärt Trainer Gordon Sierig. Er plädierte mit seinem Verein stets für einen Abbruch der Saison. Der VfB ist Erster der Kreisoberliga und könnte so Planungssicherheit für eine eventuelle Landesklasse-Spielzeit haben. Wenn andere Teams nun auf- oder abrüsten, so hätte das natürlich auch einen erheblichen Einfluss auf eine mögliche Restsaison nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebes.