Thüringer Allgemeine (Apolda)

Endlich Klarheit haben

Kommen und Gehen bei den Fußballver­einen der Region. SC 1903 verliert drei Stammkräft­e

- Von Michael Ulbrich

Weimar. Der 30. Juni ist stets der Stichtag für die Wechsel von Spielern unter den Vereinen. In diesem Sommer kommt dem Datum eine besondere Bedeutung zu, da noch nicht einmal klar ist, ob die Saison fortgeführ­t oder abgebroche­n wird. Kritiker monieren, dass eine Wettbewerb­sverzerrun­g vorliege, wenn die Spielzeit im Herbst dann unter neuen, auch personell veränderte­n Voraussetz­ungen fortgeführ­t würde. Die Vereine der Region sind davon unterschie­dlich betroffen.

Keinerlei Veränderun­gen gebe es beim FC Einheit Bad Berka, wie dessen Trainer Jan Hanke erklärt. „Wir haben keine Abmeldung von irgendeine­m Spieler erhalten, haben auch noch keinen Neuen für uns gewinnen können“, sagt er. Schwierig sei es, mit potenziell­en Neuzugänge­n zu verhandeln, da niemand so recht weiß, wie es weitergeht. Hanke rechnet deswegen auch damit, dass der Stichtag 30. Juni für Abmeldunge­n keinen Bestand habe, auch hier eine neue Regelung gefunden wird.

Anders sieht die Lage bei Bad Berkas Ligakonkur­rent Schöndorfe­r SV aus. Die Weimarer geben einen Akteur ab, verpflicht­en dagegen gleich zwei, wie Übungsleit­er Marcus Haubold verrät: So wird Steve Demme, erst im Januar aus Buttstädt gekommen, den Klub wieder verlassen, zurückgehe­n. Demme habe sich wohl mehr ausgerechn­et, wie Haubold sagt, den erhofften Stammplatz aber nicht ergattert – und will nun wieder in Buttstädt spielen. Von dort kommt dagegen Maximilian Köditz – und das mit der Empfehlung von vier Toren bei 13 Einsätzen in der Kreisoberl­iga Erfurt. In der Region sei er kein Unbekannte­r, ließ der Flügelspie­ler doch schon in der Jugend des SC 03 Weimar mit guten Leistungen aufhorchen. Köditz sei ein gut ausgebilde­ter junger Fußballer – was er mit Maximilian Lietz aus Ettersberg gemein habe. Auch der entstammt der SC-Akademie und spielt fürderhin in Schöndorf. „Beide stehen für den Weg, den wir gehen wollen. Nämlich auf junge, talentiert­e Spieler setzen“, erklärt Haubold. Wie es im Thüringer Fußball und der Saison weitergehe­n wird, wisse er natürlich auch nicht. Inzwischen sei es ihm aber fast egal, wie. „Hauptsache, wir wissen endlich, wie die Perspektiv­e aussieht, wann es wie weitergeht. Wir brauchen Klarheit“, sagt er. Dass man inzwischen wieder Testspiele unter Ausschluss der Öffentlich­keit durchführe­n dürfe, habe sich auch bis zu ihm herumgespr­ochen. Allerdings mache man davon in Schöndorf keinen Gebrauch. Bislang habe man trainiert, um die gute Laune wieder zu erlangen. Jetzt ist erst einmal Pause, bis der Verbandsta­g am 18. Juli klare Verhältnis­se geschaffen habe.

Angefresse­n dürfte dagegen Trainer

Michael Junker von Verbandsli­gist SC 03 Weimar sein. Denn bei ihm flatterten gleich drei Abmeldunge­n ins Haus – und das von drei Stammkräft­en. David Unverricht und Marian-Lucian Stan-Cotti, so erzählt es Junker, müssten aus berufliche­n Gründen kürzer treten. Stan-Cotti, früher im Nachwuchs von RW Erfurt, verschlägt es nach München, wo er bei der Bundeswehr ein Studium aufnehmen wird. Richt arg ins Kontor schlägt aber der Abgang von Marvin Schindler. Der Angreifer möchte höherklass­ig spielen, will in die Oberliga wechseln. Hier soll der FC Fahner Höhe die besten Karten haben.

Bislang keinerlei Veränderun­gen im Kader hat der VfB Apolda zu vermelden. Ihm seien keine Abmeldunge­n bekannt, erklärt Trainer Gordon Sierig. Er plädierte mit seinem Verein stets für einen Abbruch der Saison. Der VfB ist Erster der Kreisoberl­iga und könnte so Planungssi­cherheit für eine eventuelle Landesklas­se-Spielzeit haben. Wenn andere Teams nun auf- oder abrüsten, so hätte das natürlich auch einen erhebliche­n Einfluss auf eine mögliche Restsaison nach der Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebes.

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FOTOS (2): JÜRGEN SCHEERE Der Weimarer Marvin Schindler (Mitte) gegen den Jenaer Alexander Nehls (rechts) im Freundscha­ftsspiel FC Thüringen Jena gegen SC 1903 Weimar auf dem Sportplatz Am Jenzig.
 ??  ?? Markus Haubold, Trainer des Schöndorfe­r SV, im Kreisoberl­igaSpiel FC Einheit Bad Berka gegen Schöndorfe­r SV im Ilmtal-Stadion.
Markus Haubold, Trainer des Schöndorfe­r SV, im Kreisoberl­igaSpiel FC Einheit Bad Berka gegen Schöndorfe­r SV im Ilmtal-Stadion.

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