Geburtstagsüberraschung im Museum
Margarete Schilling zum 88.: Mit Vorpremiere zu 3-D-Museums-Rundgang bereitet Freundeskreis ihr große Freude
Apolda. Den Zeitpunkt hatte der Freundeskreis des Glocken-StadtMuseums gut gewählt. Die Vorpremiere zur digitalen 3-D-Animation fand an dem Tag statt, an dem „Glockenkönigin“Margarete Schilling ihren 88. Geburtstag feierte: am Samstag.
Ihr die Ehre zu erweisen, waren Museumsleiterin Rena Erfurth mit frischen Blumen und gut gekühltem Sekt angetreten, ebenso Hans-Werner Preuhsler als Vertreter des Freundeskreises. Auch Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand und Stellvertreter Volker Heerdegen gratulierten, eine Fotoausstellung zum „Zweiten Leben“der Jubilarin auf der Insel Usedom hatte obendrein die Druckerei Kühn ermöglicht. Für die musikalische Begleitung der Vorführung sorgte im Übrigen Justus Borzym mit einem Song von John Lennon. Ein Verweis auf die Ausstellung 2021.
Im Zentrum des Interesses stand neben Margarete Schilling, die mit ihrem Mann Ernst Fauer und ihrem Sohn Dietmar Hauser anwesend war, aber der 3-D-Rundgang durch die Glockenausstellung.
Erarbeitet hatte diesen im Auftrag des Freundeskreises Maik Plewnia von der „Paradies Film Agentur“aus Weimar. Im Juni fanden die Aufnahmen im Haus statt. Danach folgte die Bearbeitung. Bestens geeignet ist das Ganze für Tablets und Smartphones.
Der Besucher kann sich quasi von der Couch aus durch Etagen und Räume mit einem 360-GradRundum-Blick bewegen und an bestimmten Punkten zusätzliche Informationen anhand von Texten, Bildern oder auch Interviews abrufen. So spricht Erfurth beispielsweise auch über die Glocken in der Lutherkirche, besteigt im Film deren Turm. Preuhsler verweist auf das Credo des Freundeskreises: Ideen umzusetzen, mit denen noch mehr Bürger für das Museum in ihrer Stadt begeistert werden können. Dazu trage jedenfalls auch der 3-DRundgang bei.
Dass dieser keinen realen Museumsbesuch ersetzen kann, ist allen bewusst. Laut Hans-Werner Preuhsler soll damit aber gezeigt werden, was digital künftig möglich ist und welche modernen Ansätze es bereits gibt.
Nicht zuletzt soll der digitale
Zu ihrem 88. Geburtstag wurde der „Glockenkönigin“Margarete Schilling (2.v.r.) mit der Vorpremiere des digitalen 3-D-Rundgangs durchs Museum überrascht. Technisch umgesetzt hatte das Maik Plewnia (4.v.r.). Mit im Bild: HansWerner Preuhsler (3.v.r.) und Margarete Schillings Sohn Dietmar Hauser (r.), Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (l.), Museumsleiterin Rena Erfurth sowie der hauptamtliche Beigeordnete Volker Heerdegen.
Rundgang insbesondere bei jüngeren Leuten Lust machen, mal wieder oder überhaupt ins Apoldaer Museum zu gehen, findet Rena Erfurth. Das Museum könne so auf andere Art und Weise Außenwirkung entfalten, sichtbar werden. Dass die Geschichte der Glocken reichhaltig ist, steht außer Frage. Immerhin wurden in Apolda 20.000 Bronzeglocken und 30.000 Hartgussglocken hergestellt. In 39 Ländern sind
die Glocken nachgewiesen, sagt Rena Erfurth.
Maßgeblich für das Produkt engagiert hatte sich der Freundeskreis des Museums, der durch seine Veranstaltungen – etwa den beliebten „Gelben Montag“– auch Geld dafür eingenommen hatte.
Margarete Schilling jedenfalls zeigte sich von den Möglichkeiten der modernen Technik absolut begeistert und dankte herzlich. Dass
die Geehrte das Wort Glocken eigentlich gar nicht hören mochte, merkte Rena Erfurth augenzwinkernd an; konnte es Margarete Schilling aber dann doch nicht ersparen. Am Ende gehören das Thema und sie eben immer zusammen. Und das ist gut so.
Wenn die letzten Feinheiten erledigt sind, soll der Rundgang auf der Internetseite der Stadt Apolda eingebettet werden.