Dutzende Kundgebungen am 1. Mai
Thüringer Polizei rechnet mit nicht angemeldeten Protesten
Erfurt/Gera. Landesweit sind am 1. Mai Kundgebungen, Autokorsos und Proteste angekündigt. Die Thüringer Polizei sieht am Samstag in der Vielzahl von Versammlungen an verschiedenen Orten die größte Herausforderung für ihren Einsatz.
Mehrere Dutzend Veranstaltungen sind landesweit angemeldet, hinzu könnten Demonstrationen ohne offizielle Ankündigung kommen. Um Herr der Lage zu bleiben, sind sowohl die Hundertschaften der Bereitschaftspolizei im Einsatz als auch die Einsatzzüge der sieben Landespolizeiinspektionen. Außerdem seien Zusatzkräfte aus dem Einsatz- und Streifendienst sowie
Ermittlungsgruppen der Kripo im Dienst, so Patrick Martin, Sprecher der Landespolizeidirektion. Der Angriff auf Beamte in Schmalkalden werde berücksichtigt, solle das geplante Vorgehen der Polizei aber kaum verändern, hieß es.
Trafen sich am 1. Mai 2020 kaum Menschen zu Kundgebungen, richten sich diesmal die möglichen Teilnehmerzahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städten nach den Inzidenzwerten. Haben Kommunen drei Tage hintereinander Inzidenzwerte zwischen 100 und 200, dürfen pro Kundgebung bis zu 500 Personen teilnehmen. Steigt der Wert über 200, reduziert sich die Teilnehmerzahl auf 100. In Gegenden mit Werten jenseits der 300 können sich zehn Menschen zu einer Kundgebung im Freien versammeln. Dabei gelten immer die Corona-Regeln wie Abstand halten und Tragen einer FFP2- oder OPMaske. Allein für Erfurt liegen bisher Anmeldungen oder Anzeigen für zwölf Kundgebungen, Protestveranstaltungen sowie einen Autokorso der AfD vor.
Der DGB verzichtet in Thüringen in diesem Jahr nicht auf seine MaiKundgebungen, in zwölf Städten wird dazu aufgerufen. Je nach Region gemeinsam mit SPD, Linken oder den Grünen. In Erfurt haben sich auf dem Anger auch Vertreter der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft der CDU mit angekündigt.