Bisher 16.012 Impfungen im Mon Ami
Weimars Impfzentrum ist sehr effektiv, könnte mit mehr Impfstoff aber auch mehr leisten
Weimar. Die Situation des Impfzentrums Weimar bleibt eine Frage der Perspektive: Ist das Glas halbleer oder halbvoll? – Einerseits kann die Einrichtung der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen im Mon Ami nicht mit mehr Impfdosen rechnen als bisher. Andererseits erweist sie sich weiterhin als besonders effektiv.
Der ohnehin nicht üppige Zuwachs an Impfstoff für Weimar und die Region geht in die Hausarztpraxen. Diese sollen das spezielle Wissen über ihre Patienten nutzen, um Impfungen bei jenen einzusetzen, wo sie besonders wichtig sind. Die niedergelassenen Ärzte impfen zwar auch am Goetheplatz. Dort haben sie auf Vergabe der Impftermine aber keinen Einfluss.
Bis zum vergangenen Mittwoch sind im Mon Ami 16.012 Menschen gegen das Corona-Virus geimpft worden. Mit Ausnahme von drei Wochenenden im Februar, März erhielten alle den Biontech/PfizerImpfstoff.
Zwischen 200 und 220 Personen schaffen die zwei Impfschichten am Tag.
Pro Schicht ist ein vierköpfiges Team aus einer Arztpraxis eingeplant: für das Arztgespräch, das
Aufziehen der Spritzen und das Impfen selbst durch zwei Schwestern. „Wenn es nachmittags mal eng werden sollte, kann ich notfalls eine weitere Ärztin ohne Schwester hinzurufen“, sagt Impfstellen-Managerin Katja Pfeifer. So werde im Durchschnitt im Vier-Minuten-Takt geimpft.
Seit der Öffnung am 13. Januar ist im Mon Ami noch keine Impfdose übrig geblieben, vom Tisch gefallen oder anderweitig verkommen, betont die Impfstellen-Managerin. „Wir reagieren schon am Mittag auf eventuelle Ausfälle angemeldeter Personen und nutzen unsere Reserveliste“, sagt sie. „Auch, damit es am Abend zeitlich nicht zu lange dauert, bis Ersatz da ist.“
Diese Liste füllt das aus drei Personen bestehende Impfstellenmanagement in der Regeln mit Menschen,
die für Einrichtungen, Behörden oder gemeinnützige Vereine in der Infektionsbekämpfung wichtig sind und auf Anfrage als noch nicht geimpft gemeldet wurden. Grundvoraussetzung weiterhin: Sie müssen unter eine der Impfprioritäten fallen.
Im Weimarer Impfzentrum werden derzeit noch Menschen in der Priorität Ü70 und älter geimpft. Seit Mittwoch erhalten drei Tage lang jedoch auch Lehrer aller Schularten endlich ihre erste Impfung, die von den Wochenendimpfungen Ende Februar, Anfang März nicht erfasst wurden.
Bewährt hat sich übrigens der Umzug des Impfzentrums von der Saalebene ins Hochparterre des Mon Ami, findet Katja Pfeifer. Zugang, Platz und Abläufe seien sogar besser als zuvor.