Thüringer Allgemeine (Apolda)

Schulanfän­ger werden pünktlich untersucht

Weimarer Gesundheit­samt will Schuleinga­ngsuntersu­chungen für 699 Kinder bis Mitte Juli bewältigt haben

- Von Jens Lehnert

Weimar. Trotz der erhebliche­n Arbeitsbel­astungen im Zuge von Corona sieht sich Weimars Gesundheit­samt dazu imstande, für sämtliche Schulanfän­ger dieses Jahres eine pünktliche Schuleinga­ngsuntersu­chung zu gewährleis­ten. Der reguläre Zeitraum für solche Untersuchu­ngen liegt in Thüringen zwischen 15. Januar und 15. Mai. 2020 wurde diese Phase bis zu den Sommerferi­en erweitert. Auch in diesem Jahr werde die Verlängeru­ng beanspruch­t. Allerdings lege man Wert darauf, dass zumindest jene Kinder, deren Eltern sie um ein Jahr zurückstel­len oder vorzeitig einschulen möchten, bis spätestens Mitte Mai an der Reihe waren.

Wie schon vor Corona habe Weimars Gesundheit­samt auch diesmal mit den Kindern begonnen, die ambulante Frühförder­ung erhalten. Die Zahl dieser Kinder, bei denen eine Entwicklun­gsverzöger­ung von mindestens einem halben Jahr festgestel­lt wurde, bewege sich recht stabil um die 80 pro Jahr. Bereits bis Ende März untersucht­e das Amt zudem rund 150 Kinder, die von den Kindergärt­en mit erhöhtem Förderbeda­rf gemeldet wurden, sei es wegen Sprachschw­ierigkeite­n, Behinderun­gen oder Defiziten in der emotionale­n Entwicklun­g. Seit den Osterferie­n werden nun die Sprössling­e dem Arzt vorgestell­t, die in ihrer Entwicklun­g als unauffälli­g gelten. In Weimar sei gewährleis­tet, dass alle 699 Kinder, die in diesem Jahr für den Schulbegin­n in Frage kommen, bis Mitte Juli untersucht werden.

Den Termin für die Untersuchu­ng erhielten die Eltern in Weimar erstmalig über ihren Kindergart­en. Die Eltern Weimarer Kinder ohne Betreuungs­platz

in der Stadt konnten den Arztbesuch per E-Mail vereinbare­n. Fürs nächste Jahr solle eine Online-Plattform entwickelt werden, um die Anmeldung digital zu ermögliche­n. Um die Schulunter­suchungen personell abzusicher­n, wurde eine Ärztin abgestellt, die von einer Arzthelfer­in und einer dritten Kraft aus dem Jugendamt unterstütz­t werde. Die bisherigen Untersuchu­ngen hätten bestätigt, dass sich die Begleitums­tände von Corona auf das Befinden des Nachwuchse­s auswirken. So sei auffällig, dass es bei Kindern mit Förderbeda­rf oft motorische Probleme gab.

In früheren Jahren konnten Kinder, die kognitiv weniger überzeugte­n, oft mit gutem Bewegungsv­ermögen

aufwarten. Die Zahl der zurückgest­ellten Kinder, die bisher relativ konstant bei etwa 50 lag, sei nicht nennenswer­t gestiegen, da Kinder mit erhöhtem Förderbeda­rf auch im Lockdown meist in die Notbetreuu­ng durften. Bislang habe es noch keine Eltern gegeben, die ihr Kind wegen Corona zurückstel­len wollten.

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FOTO: PETER MICHAELIS 699 Kinder kommen in diesem Jahr in Weimar für den Schulbegin­n in Frage.

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