Trainer unter Druck
Im ersten Halbfinale geht es um Kohfeldts Job und Nagelsmanns Titelwunsch
München der haushohe Favorit, erst vor drei Wochen gewannen die Bullen in der Bundesliga locker 4:1 an der Weser. Doch Nagelsmann, der in Leipzig vom US-Amerikaner
Jesse Marsch beerbt wird, will die wankenden Hanseaten nicht unterschätzen, schließlich hätte Bremen in dem Pokalfight „nicht diese Last der Bundesliga zu tragen“. Da setzte es zuletzt sieben Pleiten in Serie, der Abstieg droht – und deshalb muss Kohfeldt gegen Leipzig liefern.
„Ich weiß nicht, ob das immer zielführend ist“, sagte Nagelsmann über das Job-Ultimatum der Werder-Klubführung an Kohfeldt. Aber: Gewinnen muss der 38-Jährige gegen den Tabellenzweiten nicht unbedingt, um Trainer bleiben zu dürfen. Aber ein engagierter, bissiger Auftritt mit akzeptablem Ergebnis soll es bitteschön schon sein – sonst wird der Klub die Rettermission in den drei verbleibenden Bundesliga-Spielen wohl einem „Feuerwehrmann“anvertrauen.
„Das ist legitim“, sagte Kohfeldt, der sich ebenso gelassen wie kämpferisch gab: Ihm gehe es „gut“. Die Partie gegen Leipzig sei natürlich „ein Endspiel – es geht darum, ins Finale nach Berlin zu kommen“, sagte er: „Ich bin ein Wettkämpfer. Ein Halbfinale will ich gewinnen.“Werder will die Partie „nicht zu verkopft angehen. Es ist ein anderer Wettbewerb, der Druck“sei erst im nächsten Bundesligaspiel gegen Leverkusen da, sagte Kohfeldt.
Am Sonnabend (20.30 Uhr, ARD und Sky) ist Borussia Dortmund im zweiten Halbfinale klarer Favorit gegen Zweitligist Holstein Kiel.