Polizei zieht positive Bilanz
Weimar, Jena und Erfurt als Einsatzschwerpunkte am 1. Mai: Vereinzelte Auseinandersetzungen
Erfurt/Weimar/Jena. 45 Einsätze liegen hinter der Thüringer Polizei. Trotzdem ist der 1. Mai landesweit zumeist friedlich verlaufen. Mit ein paar Ausnahmen: In Erfurt wurden 70 gewaltbereite Rechtsextremisten, die auf dem Weg zur NeonaziKundgebung auf dem Domplatz waren, der Stadt verwiesen. Weil sie nicht freiwillig in den nächsten Zug nach Hause steigen wollten, half die Bundespolizei entsprechend nach – inklusive polizeilicher Begleitung während der Rückfahrt.
Gegen die Rechtsextremen demonstrierten auf dem Domplatz 1000 Menschen. An der zentralen DGB-Kundgebung nahmen zuvor 250 Personen teil. DGB-Landeschef Sandro Witt sprach sich für eine deutlich besser Finanzierung des Gesundheitswesens und des öffentlichen Dienstes aus. Die Menschen sollten sich stärker in den Gewerkschaften engagieren, um so für auskömmliche Renten und faire Tarifverträge zu kämpfen.
Am Samstagvormittag versuchte eine Gruppe von 100 Demonstranten den Autokorso der AfD durch Erfurt zu stoppen. Die Polizei konnte die Aktion unterbinden, musste dabei aber Schlagstöcke und Pfefferspray gegen etwa 25 Personen einsetzen.
In Weimar sah sich die Polizei mit einem diffusen Versammlungsgeschehen konfrontiert: Die Solidaritätskundgebungen vor dem Amtsgericht für den Weimarer Familienrichter, der per Beschluss die Maskenpflicht kippen wollte, waren verboten worden. Ein erster Aufzug wurde gestoppt. Dabei kam Pfefferspray zum Einsatz. Zwei Personen, die durch eine Polizeikette brechen wollten, wurden aufgehalten. Eine weitere Demonstration beschäftigte die Polizei dann am Schwanseebad. Hier wurden die Personalien aller Teilnehmer festgestellt – darunter mehrere prominente Querdenker.
Jena erlebte einen ruhigen 1. Mai. Dort ist eine rechtsextreme Kundgebung verboten worden. Unbekannte zerstörten aber in der Nacht zum Sonntag die Schaufenster zweier Bankfilialen.